Die Fortuna hat die Fans auch spielerisch überzeugt
Der Aufsteiger zeigt mannschaftliche Geschlossenheit beim 1:0 gegen Koblenz.
Düsseldorf. Schlusspfiff - Norbert Meier springt in die Luft, macht die "Becker-Säge" und umarmt alle, die ihm in die Quere kommen.
Der Trainer der Fortuna ist nach dem 1:0-Erfolg gegen die TuS Koblenz nicht nur froh, sondern geradezu erleichtert, mit seiner Mannschaft einen gelungenen Start in die Zweitliga-Saison hingelegt zu haben. Die Lehren aus der unnötigen 0:1-Niederlage in Berlin waren glänzend umgesetzt worden.
Dass der Großteil der 20 300 Zuschauer nach diesem Spiel der 2. Fußball-Bundesliga dennoch so zufrieden nach Hause gehen würde, war so nicht unbedingt zu erwarten. Denn gerade gegen Mannschaften, die sich hinten reinstellen, hat sich die Fortuna trotz zuletzt fünf Heimspiel-Dreiern in Folge ohne Gegentor immer schwer getan.
Dazu hatte Koblenz auch noch eine Fünfer-Abwehrkette aufgeboten, und auf Düsseldorfer Seite fehlte mit Marco Christ der Kreativspieler überhaupt im Kader des Aufsteigers. "Wir haben wirklich gut über die Außen gespielt. Die Aufstellung von Koblenz mit nur einer Spitze hat uns deren Absicht klar gemacht", sagte Olivier Caillas, der endlich wieder an seine alte Form anknüpfen und mit seinen Flankenläufen und gefährlichen Flanken überzeugen konnte.
Neben dem unermüdlichen Kampfgeist, den alle Fortunen an den Tag legten, war auch die spielerische Klasse ein entscheidender Grund, warum sich die TuSKoblenz geschlagen geben musste. Immer wieder wurde der Gegner mit schnellen Kombinationen in Verlegenheit gebracht.
"Die erste Hälfte war sehr gut, da haben wir uns sehr gute Chancen erarbeitet", sagte Christian Weber, der neben seiner soliden Abwehrarbeit auch noch einige Akzente im Spiel nach vorne setzen konnte. "Wir haben es aber ein verpasst, das zweite Tor nachzulegen."
Doch so richtig in Gefahr kam die Mannschaft von Norbert Meier trotzdem nicht mehr. Dazu stand erneut die Defensive zu gut. Und dass mit dem eigentlichen Ersatztorhüter und einer zur letzten Saison auf drei Positionen veränderten Viererkette.
Ein Gegentor in drei Spielen der 2. Liga - und dass als Aufsteiger verdient eine besondere Würdigung. Vor allem das fehlerlos agierende Innenverteidiger-Pärchen "Bamba" Anderson, der erneut eine bemerkenswerte Leistung zeigte, und der nicht weniger überzeugende Hamza Cakir, spielt nahezu fehlerlos.
"Bei uns war keiner unter Form, wir haben gezeigt, dass wir in der 2. Liga mithalten können, auch in Duisburg müssen wir uns nicht verstecken", erklärte Ranisav Jovanovic. Der Bosnier hat seine Torkrise überwunden und war nicht nur wegen des entscheidenden Treffers einer der Fortunen, die aus einer starken Mannschaft noch herausragten.
Nach den beiden Spielen gegen die Mitaufsteiger Paderborn und Berlin hat der dritte Auftritt in neuer Umgebung gezeigt, dass die Fortuna in der 2. Liga mehr als angekommen ist und beim MSV für eine weitere Überraschung sorgen könnte. "Wir freuen uns auf Duisburg", erklärt Caillas im Brustton der Überzeugung und voller Selbstbewusstsein. Das kauft man ihm auch ab.