Fortuna-Analyse: Es soll wieder aufwärts gehen

Am Montag trifft die Fortuna im West-Derby auf Aachen. Wie es zurück in die Erfolgsspur geht, zeigt die WZ-Analyse auf.

Düsseldorf. Von „Krise“ will bei Fortuna Düsseldorf niemand sprechen. Trotz der zweiten beeindruckenden Serie des Fußball-Zweitligisten (auswärts 14 Spiele ohne Niederlage), die mit dem 1:2 bei 1860 München gerissen ist — im Dezember endete bereits die Heimserie mit dem 2:3 gegen den SC Paderborn (zuvor 25 Liga-Spiele nicht verloren). Aber es kann eine „Krise“ werden, wenn gegen die abstiegsgefährdete Alemannia aus Aachen am Montagabend (20.15 Uhr, Sport1) wieder kein Sieg herausspringt. Die WZ zählt auf, was für den Erfolg wichtig ist:

Chancen nutzen: Nach den jüngsten Spielen musste nicht nur Trainer Norbert Meier diesen Satz ständig bemühen: „Wir müssen die Tormöglichkeiten besser nutzen.“ Vor allem auswärts wie beim FC Ingolstadt oder zuletzt bei 1860 München wurden die besten Einschussgelegenheiten und damit ein besseres Ergebnis gleich reihenweise ausgelassen.

Tore verhindern: Der bisher letzte Sieg war Anfang Dezember das 2:0 beim MSV Duisburg. Seitdem gab es auch kein „zu Null“ in den Ligaspielen mehr, dafür ließ die zu Saisonbeginn so defensivstarke Fortuna acht Gegentore zu. Das führte auch zum Dilemma, dass es dadurch stets einen Rückstand gab, dem die Fortunen mit großem Kraftaufwand hinterherlaufen mussten. Beim VfL Bochum, in Ingolstadt und gegen Eintracht Frankfurt belohnt durch den Ausgleich, gegen Paderborn und bei 1860 München blieb der Lohn aus.

Störfeuer ausschalten: Die Verbalattacke von Frankfurts Trainer Armin Veh vor dem jüngsten Heimspiel gegen die Eintracht hat auch die Konzentration der Fortunen vom Sportlichen abgelenkt. Eine Woche später löste die Eintracht den bisherigen Spitzenreiter ab. Ob unbedachte Äußerung oder gezielte Angriffe. Fortuna darf sich nicht beeinflussen lassen.

Nerven behalten: Der Kampf um den Aufstieg ist so eng wie selten zuvor: Den Fünften und Ersten trennen drei Punkte. Gewinnt 1860 München das Nachholspiel in Aue, könnte aus dem Fünfkampf ein Sechskampf werden. Die 44 Punkte der Fortuna reichten zu diesem Saisonzeitpunkt immer für einen Aufstiegsplatz. Doch in dieser Spielzeit wird jeder weitere Ausrutscher bestraft.

Favoritenrolle annehmen: Im bisherigen Saisonverlauf überschlugen sich alle Fortunen — Spieler wie Verantwortliche — in der Vermeidung des Wortes „Aufstieg“. Aber wenn sie dieses Ziel nicht endlich offen anpeilen, könnten sie den Betrieb in dieser Saison auch einstellen und sich auf einen Mittelfeldplatz in der Tabelle setzen lassen. Mit über 40 Punkten sollte der Klassenerhalt längst unter Dach und Fach sein. Möglicherweise fühlen sich die Fortunen in der Rolle des „Jägers“ jetzt wohler.

Verträge verhandeln: In der vergangenen Saison zogen sich die Vertragsgespräche mit Patrick Zoundi aus verschiedenen Gründen ellenlang hin. Das Ende vom Lied waren der Leistungseinbruch des einstigen Publikumslieblings und das Scheitern der Vertragsverhandlungen. Ähnliches droht derzeit im Fall Thomas Bröker, dessen möglicher Verbleib zwar von Fortuna-Seite verkündet, nun aber durch einen Wechsel seines Beraters offenbar gefährdet wurde. Auch Innenverteidiger Assani Lukimya hat die Fortuna bisher zappeln lassen, zeigt in den jüngsten Begegnungen erste „Wackler“. Die Zukunft des ausgeliehenen Mittelfeldspielers Maximilian Beister ist ebenfalls offen, zumindest meldete sich „Maxi“ mit seinem Tor in München aus dem Winter-Tief zurück. Insgesamt laufen 14 Verträge aus, Torwart Michael Ratajczak soll noch nicht einmal ein Angebot seitens der Fortuna vorliegen.

Serien beenden: Auch wenn Trainer Norbert Meier kein Freund der Serien ist — so manche lohnt es jetzt aus Fortuna-Sicht zu beenden. Sechs Pflichtspiele in Folge gab es keinen Sieg mehr, wenn das DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund mitgerechnet wird. Genauso lange ist die Fortuna nicht mehr mit 1:0 in Führung gegangen. Wenn alleine diese Serie am Montag gegen Alemannia Aachen schon mal beendet wird, könnte die Fortunen das dem Ende der anderen Serie sehr nahe bringen.