Fortuna: Die freie Stelle neben Regisseur Pinto

Sergio Pinto ist in der Zentrale bei Fortuna wohl der wichtigste Spieler. Doch wer ist ab jetzt der „Kronprinz“?

Düsseldorf. Die „Sechs“, die Position im defensiven Mittelfeld vor der Abwehr, gut auszufüllen, ist zur (oft) spielentscheidenden Aufgabe im modernen Fußball geworden. Bei Fortuna wird ein System mit zwei „Sechsern“ gespielt. Wer es nicht wahr haben wollte, wie wichtig Sergio da Silva Pinto für den Fußball-Zweitligisten inzwischen geworden ist, konnte es spüren, als er zuletzt verletzt oder gesperrt (5. Gelbe Karte) ausfiel.

In der Zentrale im Düsseldorfer Spiel ist der Deutsch-Portugiese nicht nur gesetzt, sondern er stellt den Fixpunkt für fast alle Defensiv- und Offensiv-Aktionen dar. Die Aufgabe des Trainers: Er muss für die Restrunde den passenden Partner zu Pinto finden.

Der 34 Jahre alte Mittelfeldspieler hat bereits vor der Saison erklärt, dass die Sechs inzwischen seine absolute Wunschposition darstellt. Nach längerer Anlaufzeit fand er sich im rot-weißen Trikot immer besser zurecht und wurde auch von seinen Mitspielern als Chef angesehen. Für die Gegenspieler ist er unangenehm, geht bis an die Grenzen des körperlich Erlaubten und hat auch ein gutes Auge für die Situation und die Mitspieler. Note: 2

Prognose: An Pinto kommt auch der Trainer in der Restrunde nicht vorbei — will Oliver Reck aber auch gar nicht.

Der 20 Jahre alte Österreicher hat seine Chance beim Schopf ergriffen und in der ersten Phase der Saison auf der Sechs nicht enttäuscht. Doch nach und nach gingen ihm die Kraft, die Ideen und die Passsicherheit verloren. Technisch ist er glänzend geschult, auch kämpferisch hat er sich verbessert, allerdings wirkt er auch hin und wieder etwas lethargisch. Er ist noch keine Führungsfigur. Note: 3+

Prognose: Der Trainer kann Gartner unbesorgt ins Spiel bringen, aber dieser wird sich steigern müssen, um sich im Konkurrenzkampf Vorteile zu verschaffen.

Der 22 Jahre alte Ex-Hannoveraner war eigentlich als Innenverteidiger verpflichtet worden, überzeugte aber ab dem Spiel in Bochum (1:1) auf der Position im defensiven Mittelfeld. Erstaunlich zweikampfstark hat er auch die Ruhe, um öffnende Pässe in die Gasse oder auf den Flügel zu spielen. Ihm fehlt allerdings die Torgefahr. Da kann er mit seiner guten Schusstechnik vielleicht in der Restrunde seine Kritiker eines Besseren belehren. Hoch anzurechnen ist auch sein Mut, sich nach Niederlagen zu stellen und seine Meinung kundzutun. Note: 2-

Prognose: Avevor darf nicht nachlassen und muss noch mehr Sicherheit am Ball entwickeln. Dann hat er gute Chancen, weiterhin zum Stammpersonal zu gehören.

Der 32 Jahre alte Routinier meldet sich zurück. Doch nach seinem Kreuzbandriss im Mai 2014 hat der Oberbayer im Fortuna-Dress fast acht Monate kein Pflichtspiel mehr bestritten. Es kommt sehr darauf an, wie er sich wieder einbringt, und ob er sein Knie bewusst und unbewusst wieder voll belasten kann und wird. Ohne Note

Prognose: Fink erhält seine Chance zwar nicht von Anfang an, aber er hat oft gezeigt, welch wichtiger Spieler er für Fortuna sein kann.

Heinrich Schmidtgal, Christian Weber, Andreas Lambertz, und auch Adam Bodzek sind in der Lage, die Rolle der „Sechs“ zu übernehmen. Doch offensichtlich plant der Trainer anders oder nur noch eingeschränkt mit ihnen. Auch Jonathan Tah ist als Innenverteidiger besser aufgehoben.

Prognose: Diese Spieler wird man nur im Notfall im defensiven Mittelfeld sehen. Spannend ist, ob „Lumpi“ Lambertz die Chancen bekommt, sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen.