Fortuna dreht Spiel und besiegt Cottbus 2:1
Düsseldorf. Deutschlands einzige Frau unter den Profi-Schiedsrichtern, BibianaSteinhaus, dürften die meisten in der Arena am Freitag gerne wieder gesehen haben.Nicht nur weil sie für die meist männlichen Besucher ein angenehmer Anblickin einem Fußballstadion ist, sondern weil sie letztmals am 23. Mai diesesJahres zuletzt beruflich zu Gast war und das 1:0 gegen Bremen II leitete,durch das die Fortuna in die 2. Bundesliga aufstieg.
Am Freitagabend sollte esein erfreuliches Wiedersehen geben. Zur Halbzeit stand es 7:0 - allerdingsnur nach Ecken. Als Steinhaus zur Pause abpfiff, sah es beim Stand von 0:0nicht danach aus, als ob sie erneut eine Glücksbringerin sein könnte.
Von Beginn an beherrschten die daheim noch ungeschlagenen Gastgeber dieBegegnung, kamen auch manches Mal zu ihren Möglichkeiten, allerdings fehltedie echte Gefährlichkeit. So konnte keiner der rund 20.100 Zuschauer in derArena wirklich mit Gewissheit sagen, dass ein Treffer in der Luft lag.Unter anderem deshalb, weil Mittelfeld-Regisseur Marco Christ kaum einmal denBall bei einem Pass oder Schussversuch richtig traf und das Ziel erreichte.
Abgesehen von einem Lattenhüpfer nach einer von ihm geschossenen Ecke kurzvor der Pause. Allerdings waren die Gäste aus der Lausitz nochungefährlicher, die bisherige Erfolglosigkeit bei Auswärtsspielen hing wie einMühlstein um den Hals.Nach dem Wechsel tauschte Ranisav Jovanovic vor dem Anpfiff noch den Ballaus, der offenbar so wenig Luft hatte wie die 45 Minuten zuvor.
Und sobrauchte es sogar einen Mikrofon-Appell von Stadionsprecher Andre Scheidt, umdie Fortuna-Fans auf der Südtribüne zu "wecken". Genau dieses phasenweisebelanglose Spiel setzte sich aber fort, und somit machte sich lähmendesEntsetzen breit, als Cottbus das 0:1 gelang: Fortunas Christian Weber wollte zuTorwart Michael Ratajczak zurückköpfen, traf aber Emil Jula, der somitfrei vor dem Tor zum erfolgreichen Torschuss kam (57.).
Ein Weckruf zur rechtenZeit? Nach einer Ecke passte der überraschend zuvor für Marco Christeingewechselte Patrick Zoundi den Ball vors Tor, wo ihn Martin Harnik über dieLinie drosch (64.). Die Stimmung besserte sich hörbar, und die Aktionen dernun von Andreas Lambertz in zentraler Position gelenkten Fortunen schienendruckvoller, erfolgsorientierter.
Und dann siegte die Fortuna doch noch. AlsZoundi verletzt auf dem Boden liegen blieb, ein Cottbuser den Ball aber nichtins Aus spielen wollte, schnappte sich Lambertz das Leder. Der Kapitän lief überden halben Platz und gab ihn im richtigen Augenblick auf Martin Harnik.
Der ließsich nicht bitten und erzielte mit einem Schlenzer das 2:1 und den Siegtreffer.Nur einer konnte sich damit nicht abfinden. Energie-Trainer "Pele" Wollitzschimpfte wie ein Rohrspatz. Als auch noch Bittroff dann das vermeintlich 2:2erzielt hatte, war es um die Selbstbeherrschung von Wolltiz ganz geschehen.Bibiana Steinhaus gab den Treffer nicht und brachte der Fortuna erneutGlück.