Im Pokalspiel in Illertissen Warum Fortunas Trainer seine Neuen von der Bank starten lässt
Düsseldorf · Trainer Thioune setzt im DFB-Pokal in Illertissen erst einmal auf Bewährtes.
(jol) Die Welt ist klein, und die Fußballwelt sowieso. Da saß ein gewisser Daniel Thioune im Jahr 2015 im DFB-Lehrgang zum Erwerb der Fußballlehrer-Lizenz und lauschte in einer Pause interessiert dem Bericht seines Lehrgangskollegen Holger Bachthaler über den FV Illertissen. Der war zu jenem Zeitpunkt bereits dort Trainer und hatte früher auch bei dem bayerischen Klub im Mittelfeld gespielt. Ein weiterer Zuhörer war damals Jan Hoepner, der kurz vor der Übernahme des Trainerjobs bei Bayer Leverkusens U17 war.
Acht Jahre später feiert das Trio nun ein Wiedersehen. Bachthaler trainiert immer noch den FV Illertissen, Thioune inzwischen die Fortuna, die am Sonntag (15.30 Uhr) zur ersten Runde des DFB-Pokals beim Regionalligisten FVI antritt. Und Thioune bringt Hoepner mit, der in Düsseldorf sein Co-Trainer ist.
„Durch unsere Vorgeschichte wissen Jan und ich wenigstens schon mal, dass der gegnerische Trainer was auf dem Kasten hat“, sagt Thioune anerkennend. „Holger verstand schon damals enorm viel vom Fußball, und er hat danach noch in Österreich gearbeitet und einiges über aggressives Pressing gelernt. Das spielt seine Mannschaft gut, da müssen wir die Umschaltmomente begrenzen und bei Ballverlusten die Kugel sofort zurückholen.“
Dass Fortuna am Sonntag der hohe Favorit ist, versteht sich von selbst. „Wir gehen unsere Aufgabe in Illertissen in erster Linie seriös an“, antwortet der Cheftrainer auf die Frage, wie offensiv die Düsseldorfer denn auftreten wollten. „Offensiv möchten wir ohnehin immer spielen. Aber ich will dort auf gar keinen Fall stolpern, darum geht es. Meine Mannschaft soll zeigen, dass sie Zweitligist ist.“ Und eben gegen einen Viertligisten spielt, will er damit sagen. Bei allem Respekt gibt es da nun einmal Qualitätsunterschiede, und die sollen auf dem Rasen des Vöhlinstadions zu sehen sein.
Isak Johannesson könnte nach den ersten Trainingseindrücken bei Fortuna einer sein, der den Qualitätsunterschied noch erhöht, denn der Isländer glänzte bereits in den ersten Einheiten mit präzisen Pässen und einer Klasse-Ballbehandlung. Dennoch wird der 20-Jährige ebenso wie der zweite Zugang dieser Woche, Christos Tzolis, zunächst auf der Bank sitzen und erst im Laufe des Spiels aktiv eingreifen. „Die beiden sollen erst einmal unsere Spielidee richtig verinnerlichen“, erklärt Thioune. „Ich werde zum Beispiel auch den Torhüter nicht wechseln.“ Er werde am Sonntag allein nach Leistung aufstellen. „Und so schlecht haben es die anderen ja bisher nicht gemacht. Es ist ein seriöser Wettbewerb, den wir auch seriös angehen.“
Immerhin lässt er jenen Zugängen, die schon seit Saisonbeginn mit dabei sind und bisher nur knapp außen vor blieben, die Hoffnung auf einen Platz in der Startelf: Jamil Siebert, Vincent Vermeij und Yannik Engelhardt. Diese drei kennen Thioune Spielidee schließlich schon länger und brennen nun darauf, ihm auch in einem Pflichtspiel zu zeigen, was sie draufhaben.
Mindestens 1500 Düsseldorfer Fans sind beim Projekt zweite Runde mit dabei. Ein paar mehr können es noch mehr werden, denn auf seiner Website bietet der FV Illertissen noch Gästetickets an.