„Er ist einfach ein Störfaktor“ Ampomah: Zeichen stehen auf Trennung

Düsseldorf · Sportvorstand Klaus Allofs findet deutliche Worte in Richtung des Ghanaers.

Nana Ampomah beim Training im Arena-Sportpark.

Foto: Frederic Scheidemann/Hendrik Deckers/Scheidemann

(gic) Es wurde bereits im vergangenen Sommer darüber spekuliert. Doch nun soll Fortuna ernst machen. Wie die „Bild“ zuerst berichtet hatte, stehen die Düsseldorfer kurz vor einer Auflösung des Vertrags mit Nana Ampomah. Es könnte in dieser Woche alles abgewickelt werden. Der Ghanaer darf seit Anfang des Jahres ohnehin nicht mehr bei den Profis trainieren, weil er unentschuldigt mehrere Tage zu spät aus dem Winterurlaub gekommen war. Das brachte das Fass endgültig zum überlaufen. Fortuna fühlte sich von dem Ghanaer komplett veräppelt, nachdem man viel Zeit und Ressourcen geopfert hatte, um den Angreifer wieder in eine Form zu bringen, sich im professionellen Fußball zu behaupten. Ampomah schien verstanden zu haben, doch bereits nach kurzer Zeit war alles wieder beim Alten.

Nun also die Trennung. „Wir versuchen zurzeit, eine Lösung zu finden, weil es einfach keinen Sinn mehr macht“, sagt Sportvorstand Klaus Allofs. Und dann schiebt der 66-Jährige ungewöhnlich deutliche Worte hinterher: „Er ist einfach ein Störfaktor. Wir haben viel investiert, aber wenig zurückbekommen.“

Seit Weihnachten hat Ampomah einen neuen Berater. Und mit dem strebt Fortuna eine einvernehmliche Lösung an. Wunschszenario wäre weiterhin: Ampomah heuert bei einem neuen Verein an, die Düsseldorfer könnten ihn somit von der Gehaltsliste streichen – er würde noch einen kleinen Zuschlag bekommen und Kapitel beendet. Findet sich kein Verein, müsste miteinander ein Aufhebungsvertrag vereinbart werden. Da sein Vertrag zum Saisonende ausläuft, sind die Summen überschaubar. Und auch bei einem anderen Profi im Kader forciert Fortuna eine Entscheidung. Denn Kwadwo Baah hat endgültig keine Zukunft mehr beim Zweitligisten. In den vergangenen Wochen ist immer mal wieder getestet und probiert worden, aber Cheftrainer Daniel Thioune plant definitiv nicht mehr mit dem 19-Jährigen, der sich im letzten Testspiel im Trainingslager am Oberschenkel verletzt hatte und derzeit mal wieder ausfällt. „Christian Weber hat vergangene Woche mit Ben Manga telefoniert. Manga muss sich in seiner neuen Rolle als Sportdirektor beim FC Watford aber erst einmal zurechtfinden. Er hat gerade auch noch ein paar andere Themen als die Zukunft von Kwadwo Baah“, sagt Allofs. „Wir versuchen, auch da eine Lösung zu finden. Es wäre aus unserer Sicht besser, wenn Baah versucht, woanders Spielpraxis zu bekommen.“ Gibt es keine Einigung, bleibt er eben bis Saisonende auf der Gehaltsliste, zudem würde eine Fortzahlung der Leihgebühr fällig.

Für Fortuna insofern bitter, weil dadurch finanzielle Ressourcen gebunden sind, die nun fehlen, um noch einen Zugang für den Kader zu präsentieren. Das ist weiterhin das Ziel. Nach Medieninformationen wird weiter intensiv daran gearbeitet, bis Ende des Monats doch noch irgendwie eine Verstärkung aus dem Hut zu zaubern. Im Visier ist ein Flügelspieler, den Thioune auf seinen Wunschzettel ganz nach oben geschrieben hat.