Rückrundenzeugnis Teil 3 Welcher Fortune noch viel Luft nach oben hat

Serie | Düsseldorf · Serie Im Rückrundenzeugnis geht es heute um die zentralen Mittelfeldspieler. Ein Mannschaftsteil, der nach der Winterpause von schwerwiegenden und langwierigen Verletzungen betroffen war. Teil drei von vier.

Shinta Appelkamp (l.) beim Training im Arena-Sportpark.

Foto: Frederic Scheidemann

Kurz vor den Sommerferien ist Zeugniszeit – auch im Fußball. Wir haben uns alle Einzelkritiken vorgenommen, die die Redaktion und die Fans seit dem Ende der Winterpause für Fortunas Profis erstellt haben und daraus das Rückrundenzeugnis der Mannschaft gebastelt. Die Berechnung ist im Grunde ganz einfach: Die einzelnen Noten wurden addiert und anschließend durch die Anzahl der jeweils absolvierten Spiele geteilt. Voraussetzung für die Bewertung innerhalb einer Partie war, dass ein Spieler mindestens 30 Minuten auf dem Platz stand. Und dieses Drittel war auch der Maßstab für die Durchschnittsnote: Mindestens sechs der 17 Rückrundenspiele musste der jeweilige Profi über mehr als eine halbe Stunde absolviert haben, um in die Wertung zu kommen. Thema des dritten Teils unserer vierteiligen Serie sind nun die zentralen Mittelfeldspieler.

Marcel Sobottka

In der Rückserie machten dem Herzen und Motor von Fortunas Mittelfeld immer wieder Verletzungen zu schaffen. Dadurch kam der 29-Jährige nur auf elf Einsätze; für seine Verhältnisse sehr wenig. Dabei gelang es dem Vizekapitän jedoch, eine Konstanz abzurufen, die einigen seiner Kollegen und dem Team insgesamt abging. Wirklich daneben lag „Cello“ nur bei der 0:2-Niederlage in Nürnberg, bei der allerdings die komplette Mannschaft neben der Spur fuhr. In allen anderen Partien verbuchte Sobottka weder bei den Redakteuren noch bei den Anhängern eine Note unterhalb der Drei. Durchschnittsnote der Redaktion 3,01 / Durchschnittsnote der Fans 3,10

Jorrit Hendrix

Der Niederländer war nach seinem schwierigen Start in die Saison auf einem richtig guten Weg. Dreimal die Note Zwei in Folge, so geschehen in den Partien gegen Eintracht Braunschweig, bei Jahn Regensburg und gegen den 1. FC Heidenheim – das gelang in der Rückrunde nur ganz wenigen Fortunen. Ausgerechnet in dieser Phase zog sich Hendrix im Training einen Unterarmbruch zu und fiel bis zum Saisonende aus. Ganz bitter für ihn, ganz bitter aber auch für Fortuna, die seine Qualitäten im Saisonendspurt sehr gut hätte gebrauchen können. Note der Redaktion 3,03 / Note der Fans 3,33

Ao Tanaka

Beim japanischen Nationalspieler lief es ganz ähnlich wie bei Hendrix. Zunächst tat Tanaka sich sehr schwer, in die Rückserie hineinzufinden. Die Umstellung von der WM in Katar, die für ihn hervorragend gelaufen war, auf den Zweitliga-Alltag fiel ihm nicht leicht. In Paderborn, in Fürth und gegen Braunschweig gab’s so nur Vieren, gegen die Niedersachsen sogar mit einem Minus hintendran. Nach zwei Spielen auf der Bank machte es aber „klick“ bei ihm, in Rostock, gegen den HSV und in Bielefeld spielte Tanaka stark. Dann allerdings setzte ihn ein Innenbandriss im Knie bis zum Saisonende außer Gefecht. In der Form, in der er sich befand, extrem schade.

Shinta Appelkamp

Fehlende Konstanz, zu viele Aufs und Abs – was für Fortuna insgesamt galt, spielte Appelkamp exemplarisch durch. Statistisch passte alles, wofür schon sein zweiter Platz in der internen Scorerliste (sechs Tore, zehn Vorlagen) hinter Dawid Kownacki (14/10) sprach. Aber spielerisch hätte der 22-Jährige mit seinen enormen Qualitäten dem Düsseldorfer Spiel noch viel stärker seinen Stempel aufdrücken können. Der frühere U21-Nationalspieler hat also noch viel Luft nach oben, aber ganz wichtig dabei: Einem so jungen Spieler, wie er es immer noch ist, muss man ganz einfach noch Zeit zur Entwicklung geben. Note der Redaktion 3,40 / Note der Fans 3,67

Elione Fernandes Neto

Es war die Überraschung des Tages, als Trainer Daniel Thioune den 17-Jährigen erstmals für die Startelf nominierte. Bereits in der Hinrunde war das Eigengewächs zum zweitjüngsten Debütanten der Fortuna-Vereinsgeschichte geworden. Neto enttäuschte den Trainer nicht, fand sich schnell in seine Aufgabe hinein und deutete an, wie wertvoll er in Zukunft noch für Fortuna werden kann. (keine Durchschnittsnote, da nur drei gewertete Spiele)