Fortuna Düsseldorf Fortuna fällt überhaupt nichts ein
Beim 0:3 gegen Sandhausen fehlt es offensiv an Ideen und Tempo. Die Gäste gewinnen unter dem Strich absolut verdient.
Auch im vierten Spiel in Folge schießt die Fortuna kein Tor, enttäuscht offensiv und verliert zum zweiten Mal in Folge ein Heimspiel in der 2. Fußball-Bundesliga — diesmal mit 0:3. Der SV Sandhausen gewann auch in der Höhe völlig verdient.
Beim Anpfiff war es dann doch eine kleine Überraschung, dass Marlon Ritter das Vertrauen von Trainer Friedhelm Funkel erhalten hat. Christian Gartner saß dafür auf der Bank, und das dokumentierte, dass die Fortuna durchaus mehr auf Offensive setzte, statt die Variante mit einem defensiveren Mittelfeldspieler zu wählen. Ritter ist ein Spezialist für Freistoßsituation und hat ein Auge für den Pass in die Tiefe. Die Schwächen des Ex-Gladbachers in der Rückwärtsbewegung nahm Friedhelm Funkel dafür in Kauf. Julian Schauerte versuchte dafür seinen defensiven Part auf der rechten Seite, wo auch Ritter spielte, sehr konzentriert anzugehen, ohne dabei aber auf Ausflüge in die gegnerische Hälfte zu verzichten.
Das Spiel der Fortuna lief auffällig oft in der ersten Hälfte über die rechte Seite, Ritter wurde als Anspielstation auch gesucht. Doch es dauerte nicht lange, nach zehn Minuten übernahmen die Gäste das Spiel, die unkompliziert und schnell spielten und nicht ungefähr die Abwehr der Fortuna in Schwierigkeiten brachten. Als die Fortuna-Abwehr dann nicht entschlossen genug zupackte, war es dann auch bereits geschehen, wobei sich Torschütze Lucas Höler gewundert haben dürfte, dass sein gar nicht so harter Schuss den Weg zum 1:0 für die Gäste ins Tor der Fortuna fand. Michael Rensing war wohl die Sicht versperrt, so dass er erst sehr spät reagieren konnte und letztlich machtlos war.
Die Fortuna wollte reagieren, schaffte es aber zunächst nicht, Druck auf das Tor des Gegners auszuüben. Das Verschieben und Nachrücken klappte nicht gut. Die Bewegung und das Tempo fehlten, so dass die Sandhäuser Abwehr keine Probleme hatte, sich zu stellen und die Räume eng zu machen. Auch der anfängliche Schwung von Marlon Ritter war verpufft, sein erster Schuss nach 26 Minuten ging weit über das Tor, was nicht zur Sicherheit in seinem Spiel beitrug. Immerhin versuchte er in Ballbesitz möglichst schnell zu passen oder abzuschließen. Er allein war aber nicht der Schuldige, dass das Fortunas Spiel blutleer blieb.
Auch die Routiniers im Team schafften es nicht für Linie zu sorgen. So hatten die Fans von außen das Gefühl, dass gegen den bekanntermaßen unbequemen Gegner ein Plan fehlte und nach dem Rückstand auch die Ideen, für eine Wende sorgen zu können. Mit Emmanuel Iyoha wurde es nach der Pause besser, der Seitfallzieher von Ritter (60.) war das erste Signal, der Pfostenknaller von Lukas Schmitz dann die erste ganz klare Gelegenheit, die zwar nicht herausgespielt, aber erzwungen wurde.
Auch wenn die Lücken hinten größer wurden und Madlung 20 Minuten vor Schluss gegen Wooten in höchster Not retten konnte, gab es vorne die dritte klare Möglichkeit der Gastgeber. Emmanuel Iyoha beförderte eine Direktabnahme aus sechs Metern über das Tor. Dagegen waren die Sandhäuser wesentlich effizienter, die mit ihrer dritten Möglichkeit zum 2:0 trafen. Thomas Pledl traf mit einem Sonntagsschuss in den Winkel des langen Ecks. Damit war das Spiel gelaufen, weil ohnehin niemand auf dem Feld das Gefühl hatte, dass dem Gastgeber noch ein Treffer gelingt.