Fortuna gegen St. Pauli: Vorfreude auf den Kiez-Besuch

Mike Büskens erwartet von seinen Spielern auf St. Pauli Kampf und Leidenschaft.

Düsseldorf. Mike Büskens ist die Vorfreude anzusehen. „Das wird ein Spiel, dass nicht nur mir Spaß machen wird“, sagt Fortunas Trainer vor der Begegnung mit dem FC St. Pauli am Montag (20.15 Uhr).

Dabei geht Büskens keineswegs automatisch davon aus, dass seine Mannschaft wie damals beim letzten Auftritt der Fortuna am Kiez im Oktober 2011 wieder 3:1 mit zwei Lambertz-Toren gewinnt. „Da ich ein eher emotionaler Mensch bin, gefällt mir einfach eine solche Atmosphäre, wie sie am Millerntor herrscht. Das ist mein Elexier, das macht Fußball aus“, erklärt Büskens.

Doch diese Begeisterung alleine wird Fortuna am Ende des Tages nicht reichen. Dabei kämen drei Punkte gerade jetzt sehr gelegen, damit die Fortuna endlich die Ergebniskrise abschüttelt und sich auf den Weg in höhere Tabellenregionen aufmachen kann. Dazu müssen gleich einige Fehler aus den beiden vergangenen Spielen abgestellt werden.

„Uns fehlte die Kompaktheit“, sagt Büskens und spricht damit vor allem die Offensive und Mittelfeldspieler an, die bei Ballverlust nicht schnell genug dafür sorgten, dass wieder eine „stabile Ordnung“ herrschte, wie es der Trainer ausdrückt. In einer längeren Videoanalyse Anfang der Woche wurde den Spielern dieses Thema eindrucksvoll vor Augen geführt. „Die Staffelung hat mir nicht gefallen, und als Team haben wir nicht gut genug gearbeitet“, meint der Trainer.

Dass die Fortuna nach 65 Minuten gegen Dresden körperlich kontinuierlich abgebaut hat, schiebt Fortunas Chefcoach auf die fehlende Kraft vor allem der Offensivspieler. Stefan Reisinger sei nach einer Verletzung zurückgekommen, Giannis Gianniotas habe unter der Woche ein kräftezehrendes Länderspiel mit Griechenlands U 21 gespielt.

Und Aristide Bancé sowie Erwin Hoffer könnten konditionell noch nicht auf dem Stand ihrer Mitspieler sein, da ihnen die Vorbereitung und das Mannschaftstraining gefehlt habe. Auf die Frage, warum die vier Stürmer dann überhaupt gespielt hätten, kam Büskens zum wesentlichen Problem: „Wir konnten nicht reagieren, weil wir keine anderen Spieler für die Offensive hatten.“

Aber auch die anderen Fortunen hatten nach der Pause ängstlich versucht, sich an den 1:0-Vorsprung zu klammern. „Es funktioniert nicht immer so, dass man mit einer Führung im Rücken beseelt aufspielt“, erklärt Büskens. „Bei uns war eher die Angst zu erkennen, wichtige Zähler zu verlieren.“

Daher kommt nun ein Gegner vom Schlag des FC St. Pauli und die besondere Atmosphäre am Millerntor genau richtig. Die Mannschaft kommt nicht als Favorit, muss das Spiel nicht beherrschen und wird ohnehin von der ersten bis zur 90 Minute kämpfen müssen. „Dann ist es den Spielern auch erlaubt die Bälle einfach aus der Gefahrenzone vor dem eigenen Tor nach vorne zu schlagen, ohne unbedingt eine spielerische Lösung zu suchen“, sagt Büskens.