Fortuna ist meilenweit von der Bestform entfernt

Fortuna sucht nach Lösungen, um aus der Formkrise herauszukommen.

Düsseldorf. Die Sorgen werden genauso wie der Abstand zur Tabellenspitze immer größer. Und nach dem 1:1 (1:0) gegen Dynamo Dresden schrillen auch die Alarmglocken bei Fortuna Düsseldorf noch ein wenig lauter. Vom Anspruch, oben mitzuspielen, ist inzwischen nur der Wunsch übrig, aus den unteren Gefilden so schnell wie möglich wieder herauszukommen. Wie das funktionieren soll, ist derzeit völlig schleierhaft.

Die Frage nach dem Warum stellen nicht die Fans gestellt. Und selbst Trainer Mike Büskens weiß nicht die richtige Antwort. „Wenn wir wüssten, was uns so blockiert, würden wir das abstellen“, sagt Stürmer Stefan Reisinger, der sich gegen Dynamo auf dem rechten Flügel offensichtlich nicht zu entfalten wusste. Keine einzige Torchance gab es in der zweiten Hälfte, obwohl die Mannschaft lange 1:0 in Führung lag und einige vielversprechende Konter hatte.

Die Gründe sind vielschichtig. Immer noch ist der Rucksack der vergangenen Saison vollgepackt mit den Negativerlebnissen. Die Niederlagenserie und der völlig unnötige Abstieg sind noch immer nicht aus den Köpfen der Spieler verschwunden. Das Selbstwertgefühl und das Vertrauen in die eigene Stärke haben gelitten. In allen Spielen war zu beobachten, dass vor allem nach der Pause die Leistungskurve nach unten abknickte. Selbst bei der zunächst überzeugenden Leistung beim 1:1 in Köln kippte das Spiel zu ungunsten der Fortuna.

Es würde nahe liegen, von einem konditionellen Problem auszugehen. Doch dafür gibt es weder im Training noch in den Spielen überdeutliche Hinweise — die Ergebnisse sprechen allerdings eine andere Sprache. Dass Aristide Bancé oder Erwin Hoffer noch keine Luft für 90 Minuten haben, ist nach deren später Verpflichtung allerdings nachvollziehbar. Aus Personalmangel müssen beide (durch-)spielen.

Viel dramatischer ist allerdings die Formkurve der Leistungsträger. Spieler wie Adam Bodzek, Andreas Lambertz oder auch Stefan Reisinger sind weit von ihrer Bestform entfernt. Auch hier spielt die psychologische Komponente eine Rolle. „Wir hatten im Spiel gegen Dresden wohl die Angst, etwas zu verlieren, statt drei Punkte zu gewinnen“, sagte Trainer Mike Büskens. „Das Selbstverständnis fehlte, hier als Fortuna mit dem Willen aufzutreten und unbedingt gewinnen zu wollen. Wir sind mitgelaufen, waren aber nicht aktiv auf Balleroberung aus.“

Der Trainer hofft, „dass der eine oder andere wieder gesund wird, der uns in den gewissen Situationen das Selbstvertrauen geben kann.“ Doch die Zeit wird knapp bis zum Spiel gegen St. Pauli am kommenden Montag. Mehr als ein Strohhalm, an den sich Fortuna klammert, ist die mögliche Rückkehr von Martin Latka, Axel Bellinghausen sowie Charly Benschop allerdings nicht.