Fortuna: Harmlos, wehrlos, planlos

Das 0:1 in Aalen war alles andere als eine Wiedergutmachung für das Debakel gegen Paderborn.

Aalen. Noch viele Minuten nach dem Schlusspfiff standen Axel Bellinghausen und Andreas Lambertz mit Mentalcoach Axel Zehle und „Praktikant“ Sascha Rösler zusammen auf dem Rasen. Mit ausdruckslosen Gesichtern wurden Antworten gesucht auf die erneut enttäuschende Vorstellung.

Bitter, aber wahr, war auch was Oliver Fink nach diesen 90 Minuten sagte. „In Aalen zu verlieren, das war der Tiefpunkt.“ Doch nicht nur die Spieler blamierten Fortuna Düsseldorf beim verdienten 0:1 gegen einen hausbackenen Gegner.

Auch die Fans sorgten mit ihrem Auftreten dafür, dass alle Düsseldorfer mit einem faden Gefühl die Heimreise antraten. „Ich kann die Leute teilweise verstehen, die so weit gefahren sind und dann so enttäuscht worden“, erklärte Fortunas Trainer Mike Büskens, der sich allerdings auch Sprechchöre anhören mussten, die unter anderem seinen Rauswurf forderten.

Auch die Mannschaft begab sich nach dem Abpfiff in die Fortuna-Kurve, um mit den Fans zu sprechen und sie zu beruhigen. Das gelang kaum, weil Lambertz & Co. unflätig von einigen Anhängern beschimpft wurden.

„Wir müssen jetzt endlich aufwachen, doch im Moment zeigt alles nur nach unten.“ sagte Oliver Fink. „Dass die Fans so reagieren, muss man einfach mal verstehen, wenn die 500 Kilometer in die Pampa fahren und so etwas geboten bekommen.“

Die Trikots, die die Spieler den Fans schenken wollten, wurden zurück auf den Rasen geworfen. Dort hatte es Fortuna nicht verstanden, den Gegner in Gefahr zu bringen. „Wir haben überhaupt nicht gut gespielt“, sagte Aalens Trainer Stefan Ruthenbeck. Doch das reichte, weil die Fortunen Fehler machten, keine Ideen hatten und nicht zum Abschluss kamen. Weder der Trainer noch die Spieler wissen, wie das alles zu erklären ist.

„Natürlich fehlt das Selbstvertrauen, wenn man aus einem Spiel kommt, das 1:6 verloren wurde“, sagte Büskens. Natürlich wisse er um die Mechanismen des Geschäfts. „Jetzt kommt es darauf an, ob man sich auseinanderdividieren lässt oder ob man enger zusammenrückt.“

Daraus könne sich sogar eine Stärke entwickeln. Aber das geht laut Büskens nur mit einem Schulterschluss mit den Fans. Fakt ist, dass die Fans keine Anzeichen im Spiel der Fortuna sehen, die auf eine Trendwende hoffen lassen. Alles richtet sich jetzt wohl auf das nächste Heimspiel am Sonntag gegen Sandhausen.