Fortuna in der Aufstiegskrise

Düsseldorf (dpa) - Beim Zweitliga-Herbstmeister geht die Angst vor dem Aufstieg um. „Das ist im Moment eine nicht ganz einfache Phase für uns“, befand Fortuna Düsseldorfs Trainer Norbert Meier nach dem sechsten Spiel in Serie ohne Sieg.

Der einst so souveräne Erstligaaspirant war unbesiegt durch die Hinrunde marschiert - nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Alemannia Aachen ist Düsseldorf auf Platz fünf zurückgefallen und muss um die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga bangen. „Wir dürfen uns jetzt nicht unterkriegen lassen und müssen enger zusammenrücken“, forderte Fortuna-Profi Maximilian Beister.

Der seit fast drei Monaten sieglosen Düsseldorfer Elf ist die Leichtigkeit abhandengekommen. „Vor einigen Wochen hätten wir die vielen Chancen noch mit geschlossenen Augen verwandelt“, sagte Torjäger Sascha Rösler. „Wir müssen uns diese Selbstverständlichkeit wieder erarbeiten. Es ist ja noch nichts verloren, wir sind noch mittendrin“, meinte Rösler. Er vergab binnen kurzer Zeit gegen die Aachener zwei große Tormöglichkeiten und wartet seit dem 10. Dezember auf einen Treffer.

Rösler glaubt zudem, dass auch die Konkurrenz noch Federn lassen wird. „Es ist vielleicht ein Vorteil, dass wir jetzt die Probleme haben. Am Ende der Saison kann man das nicht mehr ausgleichen.“

Meier beklagte den Fluch der erfolgreichen Hinrunde. „Wir haben die Messlatte sehr hoch gelegt. Die Mannschaft hat bisher sehr, sehr viel geleistet. Da müssen wir wieder hin“, sagte der Trainer. „Aber wir können nicht alle 14 Tage fantastischen Fußball bieten.“ Vom Aufstiegs-Druck wollte der Düsseldorfer Coach aber nichts wissen. „Wir sind ja nicht als Favorit in die Saison gestartet. Es ist doch positiv, wenn man oben mitspielt“, befand Meier.

Dabei hatte er sogar mit einer überraschenden Personalie versucht, die Wende herbeizuführen. Der schon lange umstrittene Stammtorhüter Michael Ratajczak verlor seinen Platz an Österreichs Nationalkeeper Robert Almer - das bescherte den Düsseldorfern immerhin das erste Zu-Null-Spiel seit fünf Partien. „Wir machen Ratajczak nicht für die letzten Spiele verantwortlich. Aber wenn man das Gefühl hat, dass die Leistungen zuletzt nicht so stabil waren, muss man auch mal so reagieren“, erklärte der Fortuna-Coach seine Maßnahme.

Am Torhüter lag es jedenfalls nicht. Almer erledigte seinen Job im dritten Saisonspiel souverän und hofft auf weitere Einsätze. „Ich gehe davon aus, dass ich am Samstag in Karlsruhe wieder im Tor stehe“, sagte er.

Die seit acht Spielen unbesiegten Aachener waren stolz auf das torlose Remis. „Gegen uns zu gewinnen, ist derzeit nicht so einfach. Der Punkt hilft uns in dieser Situation“, befand Trainer Friedhelm Funkel nach dem Sprung auf Platz zwölf.