Fortuna lässt einen Punkt in Hamburg liegen

Die Fortuna verliert 1:2 in Hamburg und kann die Ausrutscher der Verfolger nicht ausnutzen, behält aber drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Hamburg. Eigentlich hatte die Fortuna in grünen Ausweichtrikots auf Kaperfahrt in den Norden fahren wollen. Doch am Ende unterlag der Fußball-Bundesligist am 30. Spieltag mit 1:2 (1:2) beim Hamburger SV.

„Wir hätten mal lieber drei Punkte gewonnen nach einer schlechteren Leistung der Mannschaft“, sagte Fortuna-Trainer Norbert Meier nach einer kämpferischen und leidenschaftlich geführten zweiten Hälfte seines Teams.

HSV-Trainer Thorsten Fink erkannte den Einsatz absolut an: „Die Fortuna hat um jeden Ball gekämpft und es am Ende noch einmal ganz eng gemacht.“

Rafael van der Vaart hatte nach einem Patzer von Fortuna-Torwart Fabian Giefer das 0:1 erzielt (14.), legte wenig später das 0:2 nach (20.) — auch dabei sahen Abwehr und Torwart alles andere als gut aus. Dani Schahin gelang vor der Pause noch der Anschlusstreffer per Kopf (34.).

In der zweiten Hälfte fielen keine Tore mehr, in der Schlussphase hatten die Gäste vor 57 000 Zuschauern bei einem Lattentreffer von Martin Latka auch noch Pech. So konnten die Fortunen die Ausrutscher der Verfolger nicht ausnutzen, behalten aber drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Meier hatte schon länger keine wirkliche Überraschung mehr in die Startelf eingebaut, aber zum Spiel beim Hamburger SV war es mal wieder so weit: Tobias Levels ersetzte Leon Balogun, kam damit erstmals seit Januar und seit zwölf Pflichtspielen zu einem Startelf-Einsatz.

Dass der vergangene Woche Gelb-gesperrte Robert Tesche zurückkehren würde, war dagegen absehbar. Dani Schahin blieb dafür draußen, für den kurzfristig ausgefallenen Robbie Kruse (Knieprobleme) kam Genki Omae etwas überraschend zu seinem Debüt in der Anfangsformation. Der Japaner war seit seiner Verpflichtung im Januar lediglich fünf Mal eingewechselt worden.

Beim HSV nahm Trainer Thorsten Fink lediglich einen Wechsel vor, immerhin hatte sein Team in der Vorwoche auch mit 2:1 beim FSV Mainz gewonnen. So ersetzte lediglich Aogo den erkrankten Arslan. In den ersten Minuten wurde schon klar, wohin die Reise gehen sollte.

Der HSV wollte und musste das Spiel machen, die Fortuna wartete auf Fehler. Doch dann verletzte sich erst Omae, musste wenig später raus. Dann hatte sich alles taktisch Vorhaben nach einer Viertelstunde erledigt: Marcel Jansen setzte sich prima gegen Andreas Lambertz auf Fortunas rechter Abwehrseite durch.

Seine Flanke schießt van der Vaart auf das Tor. Giefer schien den Ball in der Luft zu fangen, ließ ihn aber wieder los. Der Niederländer staubte mit dem Kopf ab (15.). „Wir haben richtig gut begonnen, das ist ja sonst nicht unsere Art. Wir kassieren eher ein frühes Gegentor als selbst zu treffen“, sagte HSV-Trainer Fink.

Wenig später gab es den zweiten Nackenschlag für die Fortuna mit dem 0:2, erneut durch van der Vaart, und wieder sah Giefer ganz schlecht aus. Der Niederländer schob ihm am Ende die Kugel durch die Beine. Aber Stelios Malezas und Martin Latka hatten sich zuvor übertölpeln lassen (20.). Damit war die Anfangsphase gründlich in die Binsen gegangen, zumal Stefan Reisinger kurz darauf freistehend am Elfmeterpunkt den Ball nicht platziert genug auf das Tor, sondern in die Arme von Rene Adler schoss (22.) — die Riesenchance auf den schnellen Anschlusstreffer vergeben.

Der fiel dann aber doch noch vor der Pause, zumal die Hamburger Defensive alles andere als sicher spielte. Axel Bellinghausens Freistoß segelte in den Strafraum, der eingewechselte Dani Schahin hatte sich davongestohlen und konnte unbedrängt einnicken (34.).

Das weckte wieder die Hoffnung beim Fortuna-Anhang, der etwa 7000 Fans stark war und sich ständig lautstark bemerkbar machte. Nach der Pause setzte sich das Fehlerfestival auf beiden Seiten fort, ohne dass eines der Team zunächst Kapital draus schlagen konnte.

Chancen entstanden vor allem aus missglückten Abspielen und durch diverse defensive Löcher auf beiden Seiten. In der 56. Minute hatte die Fortuna Glück, dass Schiedsrichter Robert Hartmann ein klares Handspiel von Malezas im Strafraum nicht als strafstoßwürdig erkannte (56.).

Den Fortunen fehlte lange die Entlastung, dabei zeigten sich die Hamburger in der ausverkauften Arena absolut verwundbar in der Verteidigung. Doch es fehlte am Ende immer ein bisschen, der letzte Schritt, der gefährliche Abschluss. Eine Viertelstunde vor dem Ende brachte Trainer Norbert Meier sogar noch Andrej Voronin in die Begegnung, doch auch der Ukrainer mochte dem Duell kein versöhnliches Ende aus Fortunasicht mehr verschaffen.

„Wir hätten einfach von Anfang an da sein müssen. In dieser Liga darf man sich eben solche Fehler nicht erlauben“, sagte Meier und signalisierte trotz jetzt acht sieglosen Spielen in Folge Zuversicht: „Das sind wir nach wie vor.“

Und am kommenden Samstag kommt Borussia Dortmund zum Samstagabendspiel in die Düsseldorfer Arena (18.30 Uhr).