Fortuna legt Widerspruch gegen Strafantrag des DFB ein
Sicherheitskonzept auf dem Prüfstand.
Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf hat erwartungsgemäß fristgemäß dem Strafantrag des DFB-Kontrollausschusses von Dienstag vergangener Woche widersprochen. Demnach sollte der Verein zu einem Spiel vor leeren Rängen und einer Geldstrafe von 100 000 Euro verurteilt werden.
Diese Entscheidung teilten die Vereinsverantwortlichen des Aufsteigers in die Fußball-Bundesliga am Montagmorgen auch offiziell mit. Auf eine weitergehende Begründung verzichtete der Verein — wohl um dem Verfahren nicht vorzugreifen.
Vermutungen, dass die Fortuna nur Einspruch eingelegt hat, damit der Verein nach Abschluss des Verfahrens die Geldstrafe auf den Sicherheitsdienst (Firma Klüh) komplett umlegen kann, entbehren laut Fortunas Vorstandssprecher Peter Frymuth jeglicher Grundlage. Dass an jenem 15. Mai beim Relegationsrückspiel gegen Hertha BSC auch von Seite des Ordnungsdienstes Fehler passiert sind, bestreitet wohl niemand.
„Wir sind an das Sicherheitskonzept gebunden, dass durch die Arena, den Sicherheitsdienst und die Polizei vorgegeben wird“, erklärt Peter Frymuth. „Wir werden uns in dieser Woche treffen, um unsere Erkenntnisse mit denen der Firma Klüh und der Polizei vom fraglichen Abend zu vergleichen.“
Das gilt ebenso für die Firma Klüh, der nicht bekannt ist, dass die Fortuna die Schuld am Platzsturm allein auf den Sicherheitsdienst und die Ordner schieben will. „Bei unserem Meeting mit den Verantwortlichen der Arena und der Fortuna werden wir über die Erstellung eines Konzepts für die kommende Saison — unter Berücksichtigung der Vorstellungen der Innenministerkonferenz und der Forderungen des DFB sprechen“, sagt Gunnar Rachner, Geschäftsführer der Klüh Security.
„Gemäß diesem Gesprächsergebnis werden wir ein Konzept erstellen und dies durch Schulungsmaßnahmen untermauern.“ Dieses Konzept soll dann Vorkommnisse vermeiden, die zu Ausschreitungen oder Ähnlichem führen können.
„Der Düsseldorfer Ordnungsdienst hat komplett versagt“, hatte Richter Hans E. Lorenz im Sportgerichtsverfahren des Deutschen Fußball-Bundes erklärt. Damit griff er das Sicherheitskonzept in der Arena und die Mitarbeiter der Firma Klüh an. Offizielle Schuldzuweisungen durch die Fortuna gibt es hingegen definitiv nicht, wie Fortunas Vorstandssprecher Frymuth noch einmal unterstrich. Neue oder höhere Zäune oder sogar ein Abschaffen der ohnehin erst nachträglich installierten Stehplätze wird bei Fortuna jedenfalls nicht erwogen.