Fortuna: Tobias Levels glaubt noch an Platz drei
Nach einer Grenzerfahrung im Jahr 2013 will der Rechtsverteidiger in der Rückrunde noch mal angreifen.
La Manga. Wenn man das Jahr 2013 als ein schwieriges für Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf bezeichnet, dann war es für Tobias Levels eine Grenzerfahrung. Der 27-Jährige musste nicht nur den Abstieg aus der Bundesliga und die sportliche Krise der Fortuna verdauen.
Im Spiel gegen 1860 München wird er nach einigen individuellen Fehlern von Teilen des eigenen Publikums ausgebuht. Plötzlich ist er der Sündenbock für die Leistung einer von den eigenen Ansprüchen überforderten Mannschaft.
„Das war eine Erfahrung, die mir immer in Erinnerung bleiben wird“, sagt Levels. Viel mehr als die Pfiffe berührten Levels aber die Sprechchöre aus der Fankurve, die ihn nach diesem Spiel gegen München wieder aufbauen sollten. Jeder kann sich noch an die Bilder erinnern, auf denen sich der gebürtige Tönisvorster mit Tränen in den Augen bei den Fans bedankt.
„Da war eine Nähe zu spüren, die es im Profifußball nicht oft gibt“, sagt er mit einigen Monaten Abstand in der Lobby des Mannschaftshotels. Längst hat Levels den Blick nach vorn gerichtet, konzentriert sich auf die Aufgaben, die noch kommen. „Die letzten anderthalb Jahre bei Fortuna waren geprägt von vielen Gegensätzen“, sagt Levels, dem die drei letzten Spiele vor der Winterpause wieder neuen Mut gegeben haben.
Davon, diese Saison schon abzuschreiben, ist Levels so weit entfernt wie La Manga von der Düsseldorfer Arena. „Wir haben noch 15 Spiele und wollen das Maximum rausholen.“ Das heißt, auch der zur Relegation um den Bundesliga-Aufstieg berechtigende Platz drei ist trotz sechs Punkten Rückstand noch drin?
„Wenn ich nicht daran denken würde, wäre ich doch ein schlechter Profi“, sagt der Rechtsverteidiger. Vom Potenzial der Mannschaft gehöre die Fortuna definitiv unter die ersten Fünf. Levels: „Ich will Dritter werden.“ Ob Trainer Lorenz-Günther Köstner das Potenzial der Fortuna auch abrufen kann, bleibt abzuwarten. „Er ist ein Mann mit sehr viel Erfahrung, davon profitieren wir.“
Das der Defensivspezialist in dieser Spielzeit schon mit dem dritten Trainer arbeiten muss, stört ihn nicht: „Ich würde die drei Spiele unter Oli Reck jetzt auch nicht als Phase mit neuem Trainer bezeichnen.“ Zudem hat Levels in seinen bisherigen acht Profijahren schon gelernt, worauf es im Profifußball bei schnell wechselnden Protagonisten auf der Trainerbank ankommt: „Ich bin sehr anpassungsfähig.“ Er könnte sich mit Sicherheit auch gut daran gewöhnen mit Fortuna noch einmal ins Aufstiegsrennen einzugreifen.