Fortuna Düsseldorf Fortunas Erfolgs-Abwehr ist gesprengt

Weil Karim Haggui gegen Union Berlin gesperrt ist, muss Interimstrainer Peter Hermann die zuletzt stabile Viererkette der Fortuna erneut umbauen.

Fortuna Düsseldorf: Fortunas Erfolgs-Abwehr ist gesprengt
Foto: dpa/Wolff

Düsseldorf. Abgesehen von den sieben Gegentreffern aus den Spielen in Kaiserslautern und auf St. Pauli hat die Fortuna in 15 Hinrunden-Spielen der 2. Fußball-Bundesliga nur 14 Gegentreffer kassiert. Statistisch betrachtet ist dies ein guter Wert. In zwölf dieser Partien musste Torhüter Michael Rensing nur einmal oder sogar gar nicht hinter sich greifen. Dass es mit insgesamt 21 Gegentoren zu nur 19 Punkten reichte, wurde häufig der schwachen Offensive der Rot-Weißen angelastet. Dennoch stand auch die Abwehr in der ersten Halbserie der Saison regelmäßig in der Kritik.

Fortuna Düsseldorf: Fortunas Erfolgs-Abwehr ist gesprengt
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Anfangs fehlte es zwischen Karim Haggui und Christian Strohdiek an der Feinabstimmung, dann waren es immer wieder krasse individuelle Fehler, die den Gegner zum Toreschießen einluden. Zudem bewahrte Torhüter Rensing die Fortuna häufig mit seinen Paraden vor Schlimmerem.

Als Christian Strohdiek seinen Stammplatz verlor, rückte Adam Bodzek an die Seite von Haggui im Abwehrzentrum. In den vergangenen drei Spielen stand jeweils der nachverpflichtete Alexander Madlung mit dem Kapitän auf dem Platz. Und als sich am Montag gegen Braunschweig der Eindruck verfestigte, die Fortuna habe nun vielleicht das optimale Innenverteidiger-Pärchen gefunden, kassierte der Tunesier die Gelb-Rote Karte — und wird nun fehlen.

„Die Spieler, die dann reingekommen sind, haben das aber bravourös gemacht. Es wird kein Problem sein, den Ausfall von Karim für das Union-Spiel zu kompensieren“, sagt Madlung über Adam Bodzek und Christian Strohdiek. Nachdem Bodzek nach Hagguis Platzverweis eingewechselt wurde, um die Viererkette zu komplettieren, kam wenig später auch Strohdiek in die Partie, als auch noch Madlung angeschlagen vom Rasen musste.

Das Duo Haggui/Madlung ist für Samstag wieder gesprengt, Interimstrainer Peter Hermann ist zum Umbauen gezwungen. Madlung ist nach seiner Auswechslung zuletzt wieder fit, doch Haggui muss nach der Ampelkarte aussetzen. Viel spricht dafür, dass Adam Bodzek neben dem gebürtigen Braunschweiger auflaufen wird. Für Madlung ist die Umstellung kein Grund zur Sorge: „Dafür steht man auf dem Trainingsplatz. Es kommt immer mal vor, dass du die Pärchen wechseln musst.“ Gemeinsam mit Haggui sorgte der 285-malige Bundesligaspieler in den vergangenen Wochen für Stabilität und Ruhe im Abwehrzentrum der Fortuna. Gegen Braunschweig fand kaum eine Flanke des Gegners den Weg an beiden vorbei. „Das stimmt. Die Flanken waren in der Regel sicher bei uns“, sagt Madlung.

Der 33-Jährige lobt ebenso die Defensivleistung des gesamten Teams: „Das fing bei den Stürmern an und ging bis zum Torhüter. Wir haben das in Frankfurt schon gut gemacht, gegen Braunschweig auch. Durch den Platzverweis wurde es schwieriger. Wenn du 1:0 führst und noch über 30 Minuten in Unterzahl verteidigen musst, ist das nicht einfach. Der Sieg ist daher umso höher zu bewerten.“

Mit einer geordneten Defensive soll am Samstag gegen Union Berlin die kleine Serie fortgesetzt werden. Die „Eisernen“ stellen mit 27 erzielten Toren die drittbeste Offensive der Liga. Doch bei der Fortuna ist das Selbstvertrauen in den vergangenen 14 Tagen deutlich gewachsen. Vor allem, weil die Abwehr zuletzt so stabil stand.