Kommentar zu Fortunas Pokalniederlage Vertrauen der Fans völlig verspielt

Meinung | Düsseldorf · Es gibt keine Entschuldigung für das Scheitern der Düsseldorfer beim Viertligisten Saarbrücken. Fortunas Profis haben bitter enttäuscht.

Kevin Stöger nach seinem verschossenen Elfmeter.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Dieser Schaden ist enorm. Das Scheitern im Pokal-Viertelfinale bei einem Viertligisten wird die Fortuna noch Jahre, wenn nicht ewig begleiten. Es scheint so, als habe die Mannschaft diese historische Chance überhaupt nicht erkannt.

Der Trainer wollte nichts auf die Einstellung seiner Spieler kommen lassen. Das ehrt ihn, zeigt aber auch, dass er seine Profis schützen will vor einer Blamage, die kaum größer hätte ausfallen können. Dabei spielt noch nicht einmal die üppige TV-Prämie für das Weiterkommen die größte Rolle. Das Renommee des Vereins, die Chance mal wieder sehr positiv in den Schlagzeilen zu stehen, die Chance auf das Pokalfinale – all das wurde leichtfertig verspielt. Matchbälle gab es sogar noch im Elfmeterschießen genügend.

Doch die Saarbrücker, so schien es, wollten diesen Triumph mehr als die Profis aus der Bundesliga. Das ist ein ganz bitteres Zeichen. Der Reflex, dass man sich jetzt ganz auf den Klassenerhalt konzentrieren könne, ist dummes Zeug. Das Ausscheiden ist nicht verzeihbar und wird zu einem Riss in der Vereinskultur führen, der nur schwer zu kitten sein wird. Die Mannschaft hat versagt, da hilft auch kein Schönreden. Die Enttäuschung bei den Fans ist riesig.

Und tatsächlich kann man nur hoffen, dass jetzt so etwas wie Trotz aufkommt. Trotz, um den Klassenerhalt zu schaffen. Denn eine weitere Enttäuschung würde dafür sorgen, dass sich einige Fans in ihrem Frust abwenden werden. Denn sie haben alles für den Erfolg getan und die Mannschaft nie im Stich gelassen. Das kann man von den Profis, die nicht das letzte an Kampfgeist in Völklingen aus sich herausgeholt haben, leider nicht so sagen.

Das Vertrauen müssen sich die Spieler zurückholen. Ob und wie das funktionieren soll, ist völlig ungewiss.