Fortunas U 23 jubelt über einen Punkt
Das arg dezimierte Team von Trainer Taskin Aksoy trotzt dem 1. FC Köln ein 1:1 ab.
Düsseldorf. Taskin Aksoy wusste das 1:1 (1:1) gegen den 1.FC Köln II sehr gut einzuordnen. „Dieser Punkt“, sagte der Trainer von Fortunas zweiter Mannschaft unmittelbar nach Spielschluss, „ist mehr wert als viele Siege, die wir in dieser Saison schon eingefahren haben.“ Dabei spielte der Fußballlehrer weniger auf den dritten Tabellenplatz in der Regionalliga West an, den seine Elf mit dem Remis gegen den rheinischen Rivalen zurückeroberte. Vielmehr waren es die Umstände, denen die „Zweite“ an diesem Nachmittag im Paul-Janes-Stadion trotzen musste, die Aksoy am Ende sogar von einem gefühlten Sieg sprechen ließen.
In Anbetracht der großen Personalnot kam Fortunas Trainer gar nicht darum herum, seinen grippegeschwächten Kapitän Jens Langeneke trotz Schüttelfrost in die Startelf zu berufen. Und vor 945 Zuschauern begann das Derby für die Hausherren zunächst auch wunschgemäß. Sturmspitze Diego Rodriguez-Diaz verwandelte einen berechtigten Handelfmeter zur frühen Führung (15.). Die Gäste aus Köln hatten mehr Ballbesitz, taten sich jedoch schwer, daraus Kapital zu schlagen. So musste schon Schiedsrichter Daniel Rott mithelfen, der nach einem normalen Zweikampf zwischen Jörn Zimmermann und Max Thiel überraschend auf den Elfmeterpunkt zeigte und dem FC somit den Ausgleich ermöglichte (35.). In einer nun hitzigeren Partie schienen die „Geißböcke“ kurz darauf alle Trümpfe in der Hand zu haben. Dass Muhammet Karpuz wegen eines Schubsers die Rote Karte sah (37.), war dabei überflüssig. Der eigentliche Sündenbock war jedoch Bastian Müller, dessen grobes Foul jenseits der Mittellinie erst das Handgemenge ausgelöst hatte.
Nicht viel schien zu diesem Zeitpunkt mehr für die Fortuna zu sprechen, zumal die Hausherren auch noch ohne den erschöpften Jens Langeneke zum zweiten Abschnitt aus der Kabine kamen.
Doch gegen kaum druckvolle Kölner hatte die diszipliniert verteidigende Fortuna auch in Unterzahl nur selten brenzlige Situationen zu überstehen. Aus einer kampfstarken Elf stachen der umsichtige Abwehrorganisator Robin Urban und der immens fleißige Mergim Fejzullahu hervor. Die Hausherren hätten sich für ihr Engagement am Ende beinahe auch noch mit drei Punkten belohnt. Doch Kölns Keeper Marcel Schuhen konnte ein Eigentor seines Kollegen Jannis Nikolaou noch abwenden (81.).
Doch auch so muss sich das 1:1 für Kölns Trainer Stephan Engels wie eine Niederlage angefühlt haben. Der ehemalige Bundesligaspieler ließ an der Seitenlinie im Dialog mit Zuschauern die Professionalität vermissen, die er sicher Tag für Tag von seinen Schützlingen einfordert.