Fortunas U23: Aksoy macht den Fußball-Spagat
Neuer Trainer von Fortunas U 23 muss ausbilden und siegen.
Düsseldorf. Taskin Aksoy ist ein Freund des gepflegten Fußballs. Das dürften nun auch die Regionalliga-Kicker der Fortuna verinnerlicht haben. Die Vorbereitung auf die am ersten August-Wochenende beginnende Regionalliga-Saison stand unter der Leitung des neuen U 23-Trainers nicht nur im Zeichen der Schinderei.
Aksoy versuchte, seiner Elf zugleich seine Vorstellungen vom kollektiven Umgang mit dem Ball zu vermitteln. „Kurzpassspiel“ und „Spielverlagerung“ waren Schwerpunkte der Vorbereitung. „Ich denke, wir haben in diesen Bereichen Fortschritte gemacht“, sagt der aus Berlin gekommene Übungsleiter, der sich bei der Fortuna der Herausforderung stellt.
Unter normalen Umständen wäre Fortunas U 23 in den vergangenen beiden Jahren sportlich aus der Regionalliga abgestiegen. Im ersten Jahr erfolgte die Rettung am Grünen Tisch, im zweiten Jahr profitierte man von der Liga-Reform und der Tatsache, dass es ausnahmsweise keine sportlichen Absteiger in der Regionalliga West gab.
Nun übt sich Aksoy in dem Spagat, die runderneuerte Mannschaft in einem verschärften Wettbewerb mit diesmal bis zu sechs Absteigern in der Liga zu halten, ohne dabei das Primärziel, die Heranführung von Talenten an den Profibereich, aus den Augen zu verlieren. „Wir haben eine sehr ehrgeizige und lernwillige Mannschaft. Ich denke, es gibt auch sechs bis sieben andere Teams in der Liga, die vor ähnlichen Aufgaben wie wir stehen“, antwortet Aksoy den Skeptikern, die sein Team zum Abstiegskandidaten abstempeln.
Mit Jeron Hazaimeh, Tugrul Erat, Fabio Fahrian oder dem aus der ersten Mannschaft ganz nach unten abgestellten Jules Schwadorf hat Aksoy ein Korsett an jungen Akteuren, das in der letzten Saison schon regelmäßig Regionalliga-Erfahrung sammeln durfte.
Die im Sommer aus unteren Ligen verpflichteten Spieler wie Timm Golley, Diego Rodriguez Diaz oder Soufian Rami deuteten in den Testspielen ihre Fähigkeiten an. „Die Jungs haben Potenzial“, glaubt Aksoy, warnt aber auch vor voreiligen Schlüssen. „Der richtige Maßstab wartet auf uns erst in der Liga.“
Dass dann auch regelmäßig mehrere Spieler aus dem Profiaufgebot zum Einsatz kommen, wird in Anbetracht der Größe des Bundesligakaders nicht ausgeschlossen. „Darauf muss man sich einstellen, wenn man Mitglied einer zweiten Mannschaft ist“, sagt Aksoy.
Mit der Mischung aus Ehrgeiz und Talent, vielleicht noch garniert mit einem Schuss Erfahrung, will Taskin Aksoy die Reserve zum Klassenerhalt in der Regionalliga führen. „Ein guter Saisonstart wäre schön. Mit Euphorie lässt es sich leichter spielen“, sagt der neue Mann an der Seitenlinie, der seine Pflichtspielpremiere gleich gegen die Reserve des Erzrivalen Borussia Mönchengladbach feiern darf.