Jammer sagt das Treffen ab

fussball Am Dienstag soll das Treffen mit Fortuna nachgeholt werden. Morgen geht es um neue Spieler.

Am Abend wollten sich die Vertreter von Zweitliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf mit dem möglichen Großsponsor Daniel Jammer zusammensetzen, um die Zusammenarbeit festzumachen, am Nachmittag folgte die kurzfristige und ebenso überraschende Absage Jammers.

Der deutsch-israelische Geschäftsmann teilte mit, dass er in London festsaß. Am kommenden Dienstag solle das Treffen nun nachgeholt werden, so Fortunas Vorstandsvorsitzender Peter Frymuth. „Herr Jammer ist geschäftlich in London und hat es nicht rechtzeitig nach Düsseldorf geschafft.“ Die Besprechung morgen zwischen Fortunas Manager Wolf Werner und Jammers Berater Wim Vogel, bei dem es um den möglichen Transfer einiger Spieler von Jammers Klub Maccabi Netanya nach Düsseldorf geht, soll davon unberührt sein. Das Geschäft zwischen Fortuna und Jammer wird dennoch zur Hängepartie.

Indessen geht die Saison-Vorbereitung von Fortuna Düsseldorf auf anderer Ebene weiter. „Wir sind sehr aktiv, was die Sponsorensuche angeht“, sagt Heinrich Pröpper. Das Aufsichtsratsmitglied der Fortuna und IDR-Chef ist von den Klubgremien beauftragt, sich in erster Linie um die Sponsorensuche zu kümmern. Viele Briefe mit der Unterschrift des Vorstands und von Pröpper sind an mögliche Sponsoren gegangen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, an der Begeisterung rund um die Fortuna teilzuhaben. „Es ist enorm viel Arbeit, aber sie lohnt sich“, sagte Pröpper. Und die Suche scheint erfolgreich zu sein. „Nur leider kann das Geld noch nicht für die Verstärkung des Kaders eingesetzt werden, weil es ja erst in den nächsten Wochen und Monaten kommt.“ Genaue Zahlen will das Mitglied des Aufsichtsrates allerdings nicht bekannt geben. „Dann würden wir ja genau das machen, was wir an Daniel Jammer kritisieren.“

„Insgesamt waren wir schon überrascht von den Vorstößen des Herrn Jammer über die Medien“, sagt Pröpper. Auch zum möglichen Engagement von Lothar Matthäus nahm das Aufsichtsratsmitglied Stellung. „Das kann keine Bedingung sein“, sagt Pröpper. „Jammer ja, Matthäus nein!“

Gleichzeitig zu Vorsicht und Offenheit mahnt Fortunas Ex-Aufsichtsratschef Jürgen Marbach: „Ich vertraue darauf, dass Daniel Jammer ein berechenbarer Partner ist. Aber die Fortuna muss in den Gesprächen besonnen bleiben.“ Auch in Sachen Lothar Matthäus hat der jetzige Sportdirektor des VfL Wolfsburg eine klare Meinung: „Matthäus hat einen Namen zu verlieren. Er würde sich nie einer unseriösen Sache hingeben.“ Grundsätzlich solle man laut Marbach offen für neue Ideen sein. Dazu könnte zählen, die guten Kontakte zu ihm für Ausleihgeschäfte mit Meister Wolfsburg zu nutzen. Jürgen Marbach stellte dies ausdrücklich in Aussicht.

Zumal sich der finanzielle Spielraum der Fortuna für die kommende Saison durch einen höheren Zuschauerschnitt verbessern könnte. „Derzeit sind bereits 3500Dauerkarten verkauft“, sagt Paul Jäger. Der Geschäftsführer hofft bis zum Beginn der Saison auf 5000 verkaufte Saisontickets. „Damit können wir mit dem geplanten Durchschnitt von 15000 auf jeden Fall rechnen. Und das ist schon eine stolze Zahl, wenn man den Vergleich mit den anderen Zweitligisten heranzieht.“

Insgeheim hofft der kaufmännische Geschäftsführer sogar auf den Verkauf von mehr Dauerkarten. „Denn ein wenig Zeit bis zum Saisonbeginn ist ja noch.“ Und wer weiß, vielleicht ist die Begeisterung ja so groß, dass man für das erste Heimspiel gar nicht so leicht an Karten herankommt.

Schließlich seien alle gespannt, wie die Fortuna startet. Zudem hoffen die Fortunen nach der langen Abstinenz in den obersten beiden Ligen, dass die DFL für ein attraktives Heimspiel zum Start sorgen wird. Mannschaften wie Duisburg, Aachen oder Kaiserslautern kämen in Frage. Zudem haben Dauerkartenbesitzer ein Vorkaufsrecht für die erste Pokal-Hauptrunde, in der die Fortuna Heimrecht hat.