Spieler-Suche läuft auf Hochtouren
Der Zweitliga-Aufsteiger muss sich dringend verstärken. Alexander Voigt könnte aus Fürth zur Fortuna wechseln.
Düsseldorf. Das rot-weiße Fortuna-Herz hat Axel Bellinghausen immer noch. Und auf der Suche nach einem Linksverteidiger - ob Fabian Hergesell das bestehende Angebot nun annimmt oder nicht - wäre der 26-Jährige eigentlich eine naheliegende Lösung gewesen.
Ende diesen Monats läuft sein Vertrag mit Fußball-Zweitligist 1.FC Kaiserslautern aus, zu dem er vor vier Jahren gewechselt war, für den er 20 Bundesligaspiele absolviert hatte und wo er in den vergangenen anderthalb Jahren Mannschaftskapitän war. Er hätte also ablösefrei wechseln können. Zumal er immer bekannt hatte, sich bei einem Aufstieg der Düsseldorfer eine Rückkehr zu überlegen.
Doch daraus wird erst einmal nichts. "Naja, ich habe mich schon im April entschieden und beim FC Augsburg einen Dreijahresvertrag unterschrieben", sagt Bellinghausen gleichzeitig zerknirscht und zufrieden. Letzteres, weil sich der Zweitligist "richtig bemüht" und ein überzeugendes wie ambitioniertes Konzept habe. Augsburg soll dem Vernehmen nach die deutlich besten Gehälter der 2. Liga zahlen.
Derzeit zieht Bellinghausen mit Freundin Silly um, der Kontakt zur Fortuna ist über Betreuer Aleks Spengler ungebrochen, mit Andreas "Lumpi" Lambertz und Hamza Cakir aus dem aktuellen Team hatte der Defensivspieler noch zusammengespielt. Das 1:0 gegen Werder Bremen II erlebte er am Fernseher, auf der Fahrt zum letzten Zweitliga-Spieltag in Freiburg: "Meine Mannschaftskollegen mussten meinen Jubel und mein Geschrei ertragen, aber das war mir egal."
Geschäftsführer Paul Jäger hatte dem Publikumsliebling, an den das Fan-Banner "Axel+Lumpi" immer noch erinnert, zum Abschied ein Trikot mit "Düsseldorf 2010" geschenkt. "Aber das wird knapp", sagt Bellinghausen, der den Bundesliga-Abstieg und den Beinahe-Abstieg aus der 2. Liga als Reifeprüfung erlebte. Interessant ist dabei, dass seine Berater von der Agentur "Prosoccer" mächtig mitmischen bei der Fortuna.
Gleich vier Spieler im Kader betreuen die Kölner, mindestens drei weitere sollen dem Vernehmen nach über deren Kooperationspartner Manfred Müller gekommen sein. Gut möglich, dass Fortunas Sport-Geschäftsführer Wolf Werner auch in diesen Tagen dahin den heißesten Draht hat. "Mit dem einen oder anderen Spieler haben wir bereits gesprochen, aber es ist noch nichts in trockenen Tüchern", sagt der 67-Jährige.
Am Dienstag saß Werner mit Trainer Norbert Meier und Co-Trainer Uwe Klein zusammen - mehr als zwei Stunden ging es um die konkreter werdende Personalplanung. Die größten Baustellen sind die Außenverteidiger-Positionen und der Sturm. Für letzteren soll der Leverkusener Richard Sukatu-Pasu beste Karten haben, zumal durch das Arena-Gastspiel der Leverkusener die Kontakte zwischen der Fortuna und Manager Michael Reschke sicherlich eng sein dürften.
Als Linksverteidiger soll sich nach WZ-Informationen in Alexander Krük ein Kandidat ins Spiel gebracht haben - ähnlich wie Bellinghausen mit einem rot-weißen Fortuna-Herz. Bis zur C-Jugend war der 22-Jährige bei der Fortuna, kam über Borussia Mönchengladbach (B- und A-Jugend, Reserve) letztlich zu Eintracht Frankfurt, für die er nach überstandenem Mittelfußbruch sein Bundesliga-Debüt feierte und wo er bis 2011 unter Vertrag steht. Krüks (Düsseldorfer) Berater Sascha Beumer hält sich auf WZ-Nachfrage bedeckt: "Ein Ausleihgeschäft ist dabei vorstellbar, das haben die Frankfurter schon öfter gemacht."
Ein weiterer Kandidat ist Defensivspieler Alexander Voigt, der in Fürth trotz laufenden Vertrages ausgemustert werden soll, weil Trainer Benno Möhlmann nicht mehr mit ihm plant.