Fortuna Kramer: „Selbstmitleid hilft uns nicht“
Die Situation ist auch nach dem unglücklichen 1:2 gegen den SC Freiburg (noch) nicht brenzlig für Fortuna-Trainer Frank Kramer.
Düsseldorf. Die Enttäuschung war riesengroß. Zwei Lattentreffer, ein verschossener Elfmeter (Sercan Sararer) und zwei weitere Großchancen vergeben — so stand unter dem Strich eine erneute Niederlage für Fortunas Zweitliga-Fußballer. „Der Gegner war uns in der zweiten Hälfte sehr deutlich überlegen. „Solche Spiele gewinnst du nicht oft“, sagte selbst Freiburgs Trainer Christian Streich nach dem glücklichen 2:1-Erfolg seiner Mannschaft. Sein Kollege und Freund Frank Kramer sprach sogar davon, dass seine Mannschaft den Bundesliga-Absteiger „überrollt“ habe. Nur die Tore hatten eben gefehlt.
Nur ein Punkt nach vier Spielen, Tabellenplatz 17 — der Fehlstart ist nicht mehr zu leugnen. Doch mit unglücklichen Umständen wollte kein Fortune die dritte Niederlage in Folge erklären. „Ja, die Aluminium-Treffer waren vielleicht Pech, aber das Auslassen der vielen Chancen unter die Überschrift Pech zu stellen, wäre falsch“, sagte Lukas Schmitz. Fortunas Mittelfeldspieler hatte nach der Pause auf der Sechser-Position dazu beigetragen, dass die Fortuna so viel Druck aufbauen konnte.
Auch sein Trainer wollte von Pech nichts wissen: „Um Gottes Willen, wir dürfen jetzt nicht über Pech nachdenken. Dann würden wir ja in Selbstmitleid zergehen.“ Das ist nicht angebracht, lieber sollen seine Spieler eine große Portion Trotz entwickeln.
Für Kramer ist die Tabellensituation aber noch nicht brenzlig. „Solange wir diese Leistung bringen und wir wissen, dass wir sie bringen können, wird irgendwann der Knoten aufgehen“, sagte der Trainer. „Aber das funktioniert nicht von alleine, den Aufwand, wie wir ihn gegen Freiburg nach der Pause zeigten, müssen wir immer bringen.“
Leistung und Kampfbereitschaft wurden zwar nicht mit Punkten, aber mit dem Zuspruch durch die Fans belohnt. „Das hat sehr gutgetan. Das hilft und tröstet, aber wir haben trotzdem nichts in der Hand“, sagte Kramer. „Die Arbeit wird nicht weniger. Trotzdem ist es absolut beeindruckend, dass nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Leistung anerkannt wird.“ In den 90 Minuten sei es zur Sache gegangen: „Es hat an allen Ecken und Ende gerappelt.“
Die Fans hatten es dem Team angemerkt, dass sich jeder Spieler auf dem Rasen zerreißt. „Der Glaube, dass wir irgendwann belohnt werden, den trägt jeder in sich“, sagt Kramer. „Wir dürfen uns nicht erschüttern lassen. Diesmal hat es nicht gereicht, nächstes Mal sind wir dran.“
Erkenntnisse, wie Fortuna zum Erfolg kommen könnte, gab es einige. Sercan Sararer war zentral gefährlicher als über außen. Lukas Schmitz brachte sich als Sechser ins Gespräch. Alle wissen jetzt, wie man Mathis Bolly anspielt, auch erfolgsversprechende Ecken gab es zu sehen. Und so viele Fehler in der Defensive sollten einfach mal vermieden werden.