Michael Ratajczak: „Ich freue mich über den Sieg“

Fortunas Michael Ratajczak wirkt unsicher gegen Dortmund II, bleibt aber ohne Gegentor.

Düsseldorf. Michael Ratajczak hat dieses verbindliche Lächeln ganz gut drauf. Freundlich, nett, irgendwie sanft ziehen sich die Mundwinkel nach oben. Der Ersatz-Torwart der Fortuna verließ auch am Freitagabend nach dem 4:0 des Fußball-Regionalligisten gegen Borussia Dortmund II das Feld, als wenn er die gesamten 90 Minuten auf der Ersatzbank verbracht hätte.

Hatte er aber nicht: Weil sich Michael Melka am Tag zuvor verletzt hatte (Muskelfaserriss in der Wade), kam der 26-Jährige überraschend zu seiner Pflichtspiel-Premiere für die erste Mannschaft der Fortuna. Und bekannte nachher: "Ich freue mich, dass ich spielen durfte und dass wir gewonnen haben."

Angesprochen auf die eigene Leistung, wollte er merklich nicht so richtig raus mit der Sprache. Doch hinter dem verbindlichen Lächeln des Herrn Ratajczak dürfte es im Kopf gerattert haben. Warum war er über die gesamten 90 Minuten immer wieder bei Flanken und Ecken durch den Strafraum auf der Linie stehen geblieben? Warum packte er einen Ball nach dem Schuss von Yasin Öztekin (27.) erst im Nachfassen?

Bei aller Unsicherheit war auch nicht alles schlecht: So verhinderte der Schlussmann bei einem Alleingang von Denis Omerbegovic mit einer starken Fußabwehr einen möglichen Dortmunder Gegentreffer (58.). "Ich habe meinen Beitrag geleistet", sagte Ratajczak hinterher knapp. Allerdings stand es da schon 3:0 für die Gastgeber. In Ratajczaks zwiegespaltener Leistung spiegelt sich vielleicht am besten die gesamte Vorstellung der Mannschaft wider. Wobei alles nach Plan lief.

Kaum hatte irgendeiner Besserung zeigen können nach den Enttäuschungen der vergangenen Woche, stand es auch schon 1:0 durch Andreas Lambertz. Eine knappe halbe Stunde später schoss Dortmunds Abwehrspieler Uwe Hünemeier den Ball an Bekim Kastratis Hinterteil, und der Stürmer nutzte die zweite Chance des Spiels zum zweiten Tor. Damit war die Begegnung eigentlich entschieden. Die ersatzgeschwächten Dortmunder gefährdeten den Sieg nicht mehr.

Trainer Norbert Meier analysierte angesichts der zwar geschlossenen, aber durchaus fehlerbehafteten Leistung treffend: "Hurra-Fußball war hier heute nicht gefragt." Schließlich war das 4:0 nicht mehr als ein Pflicht-Sieg, um im Aufstiegskampf nicht noch mehr Boden zu verlieren. Am Mittwoch bei Kickers Emden muss dafür nachgelegt werden.

Dann hat auch Michael Ratajczak Gelegenheit, sich besser zu präsentieren. Zum einen fällt Melka wohl etwas länger aus, zum anderen ist Norbert Meier "nicht der Freund von ständigen Wechseln im Tor". Über die Unsicherheiten wollte auch der Trainer lieber kein Wort verlieren: "Ich habe gewusst, dass man sich auf ihn verlassen kann. Jetzt ist er dran und muss uns helfen." Am Mittwoch zählt es wieder.