Fortuna Düsseldorf Neuzugang Demirbay übernimmt Verantwortung

Fortunas neuer Mittelfeldspieler trainierte am Mittwoch erstmals mit seiner neuen Mannschaft. Eine Knieblessur stört ihn jetzt nicht mehr.

Kerem Demirbay erlebt sein erstes Training mit den neuen Kollegen und wurde herzlich aufgenommen.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Kerem Demirbay muss sich in Düsseldorf noch einen Namen machen und unverwechselbar werden. Ein Fan sah irrtümlich in dem neuen Spieler, der am Mittwochmorgen zum ersten Mal am Training der Fortuna teilnahm, Tugrul Erat. „Der bin ich nicht“, sagte der 22-Jährige mit einem breiten Grinsen und stellte sich wenig später sehr geduldig den Fragen der Medien.

Herr Demirbay, wie war die Ankunft in Düsseldorf?

Kerem Demirbay: Die Tage waren etwas stressig, aber letztlich ging alles schnell über die Bühne. Für mich war das wichtig, um mich unverzüglich auf meine neue Aufgabe konzentrieren zu können. Das erste Training war top. Ich habe die Jungs kennengelernt. Jetzt kann ich mich ganz dem Fußball widmen.

Wird der Wechsel von der Waterkant an den Rhein erst mal problematisch sein?

Demirbay: Nein, ich bin in Gelsenkirchen Buer aufgewachsen, meine Familie und Freunde leben hier in der Umgebung, und das ist gut für mich.

Also werden Sie jeden Tag pendeln von Gelsenkirchen nach Düsseldorf?

Demirbay: Nein, ich habe hier eine Wohnung bezogen und richte sie gerade ein. Anfang nächster Woche ziehe ich dort ein. Die Freundin ist jedoch noch nicht dabei.

Warum hat es jetzt nach der Ausleihe und der Rückholaktion aus Kaiserslautern in Hamburg nicht funktioniert?

Demirbay: Dazu möchte ich nicht viel sagen. Ich wollte zurück, aber einiges hat nicht gepasst. Ich bin nun hier in Düsseldorf zu sein und konzentriere mich ganz auf meine Aufgabe bei der Fortuna.

Wollen Sie dem Hamburger SV beweisen, dass es ein Fehler war, Sie gehen zu lassen?

Demirbay (lacht): Das kann sein, und man wird es sehen. Es ist auf jeden Fall kein Rückschritt. Das Ganze ist sehr bewusst abgelaufen, und ich stehe voll hinter dieser Entscheidung. Ich will dem Verein helfen und schaue überhaupt nicht abschätzig auf die 2. Liga.

Welche Stärken können Sie für die Fortuna einbringen?

Demirbay: Eine solche Frage beantworte ich nicht so gerne. Ich bin ein offener und herzlicher Mensch, komme mit jedem gut klar und möchte Verantwortung übernehmen.

Was wäre für Sie die ideale Position bei der Fortuna?

Demirbay: Am wohlsten fühle ich mich auf der Achter-Position im zentralen Mittelfeld. Ich habe mich darüber mit dem Trainer unterhalten. Da werde ich von ihm auch gesehen. Ich will spielen, und wenn ich woanders auflaufen soll, ist das auch kein Problem, wenn ich damit der Mannschaft helfen kann.

Ihre Torbilanz ist durchaus ausbaubar, wie sehen Sie das?

Demirbay: Ja, das ist definitiv so. An den Torvorbereitungen und Toren werde ich wohl auch gemessen. Alles Weitere ist jetzt eine Sache der Absprache, und wir haben ja bis Sonntag zum Spiel in Nürnberg noch etwas Zeit.

Sie hoffen also, dass Sie dort von Anfang an spielen?

Demirbay: Das wird man sehen. Wenn es nach mir geht, würde ich gerne die ganzen 90 Minuten spielen, was aber vielleicht unrealistisch ist. Ich setze mich nicht unter Druck, da ich nach einer Schienbeinverletzung anderthalb Wochen nicht trainieren konnte. Heute hat es aber gut geklappt, bin schmerzfrei und nur eine Beule erinnert noch an die Blessur. Wir werden es ruhig angehen.

Wie können Sie den Mitspielern helfen, dass der Rucksack mit vier Spielen ohne Sieg etwas leichter wird? Sie schlüpfen ja auch in die Fußstapfen von Michael Liendl . . .

Demirbay: Wie gesagt, ich will Verantwortung übernehmen. Am liebsten würde ich den Jungs diese Last ganz abnehmen. Aber jeder sollte sich bewusst sein, dass er ein Stück weit dazu beitragen muss, dass die Serie ohne Siege zuende geht. Wir werden alles dafür tun. Und wenn man mich irgendwann an Michael Liendl misst, möchte ich gerne diesen Vergleich für mich entscheiden.