Norbert Meier bleibt gelassen

Fortunas Trainer gerät nicht in Panik, weil noch kein neuer Spieler verpflichtet wurde.

Düsseldorf. Selbst den leckersten Gerichte aus der Gerüchteküche schmecken Norbert Meier, Trainer des künftigen Fußball-Drittligisten Fortuna Düsseldorf, überhaupt nicht: "Namen und Gerüchte kommentieren wir erst gar nicht. Das ist immer gefährlich."

Er will sich daran nicht die Zunge verbrennen. Und zwar nicht nur, weil der Preis für eine Neuverpflichtung nach der Nennung des Namens in den Medien ganz plötzlich nach oben schießen kann, sondern auch weil "Fortuna für viele Spieler ein Multiplikator ist, um anderswo Verträge zu verbesserten Konditionen zu verlängern."

Will heißen Spielerberater kokettieren mit dem Traditionsverein, um bei den bisherigen Arbeitgebern mehr Geld heraus zu holen. "Das ist zwar auch ein Lob für uns, aber manchmal stört es einfach", so Manager Wolf Werner.

Geld ist auch für die Fortuna ein wichtiges Stichwort: "Wir können nicht das bieten, was andere Vereine an finanziellen Möglichkeiten haben", so der 49-Jährige, "wir müssen genau ausloten, was machbar ist."

Die Fortuna winke statt mit dem großen Geld mit einem tollen Stadion, großartigen Fans und viel Tradition. Außerdem müsse natürlich ein Neuzugang auch menschlich und fußballerisch in die Mannschaft passen.

Ins Team passen will auch Christian Erwig wieder, der nach seinem Probetraining bei Sturm Graz doch entschied, es noch einmal bei Fortuna zu versuchen. Die Verpflichtung eines neuen Stürmers ist damit vom Tisch, es sei denn einer der vier aktuellen Angreifer verlässt den Klub doch noch. "Wenn Christian bleibt ist das ok. Die Graz-Sache ging ja von ihm aus. Es wird niemand vom Hof gejagt", sagt der Trainer, der allerdings auch betont: "Seine Leistung war ausbaufähig."

Der Verbleib von Hamza Cakir stimmt Meier positiv: "Es ist gut, dass er bleibt. Da Verträge von Leistungsträgern weiter laufen oder verlängert wurden, haben wir schon einiges erreicht." Im Vergleich mit den Ligakonkurrenten sieht Meier die Fortuna deshalb nicht unter Zugzwang. "Alle anderen sind bei Transfers momentan auch eher vorsichtig."

Meier will zusammen mit Manager Wolf Werner wachsam den Markt sondieren und "schnell zuschlagen". Denn eines ist dem Trainer bewusst: "Wir müssen uns noch punktuell verstärken." Punktuell heißt, dass ein Rechtsverteidiger, ein defensiver und ein offensiver Mittelfeldspieler gesucht werden.

Und spätestens wenn die Verträge unter Dach und Fach sind, wird auch Norbert Meier wieder auf den Geschmack gekommen sein und freudig Auskunft über seine neuen Kicker geben.