Fortuna Düsseldorf Rösler: „Ich bin von der Mannschaft überzeugt“
Sascha Rösler ist als Teammanager Bindeglied zwischen Trainerteam, Verein und Spielern. Der Ex-Profi glaubt fest an den Aufschwung.
Düsseldorf. Als Teammanager ist Sascha Rösler Mittler und Bindeglied zwischen Mannschaft, sportlicher Leitung und dem Verein. Nach seiner offiziellen Ernennung hatten wir die Gelegenheit, uns nach dem genauen Aufgabenbereich des ehemaligen Profis zu erkundigen.
Herr Rösler, was macht eigentlich ein Teammanager ganz genau?
Sascha Rösler: Der Teammanager ist für den organisatorischen Ablauf rund um die Mannschaft zuständig. Da gehören ganz viele Dinge zu, die Reisen buchen, die Auswärtsspiele planen sowie alle Termine für die Spieler koordinieren, was beispielsweise Marketing und Medien angeht. Ich bin für die Spieler der Ansprechpartner. Das gilt auch für Trainer- und Funktionsteam. Der zweite Teil ist dann die langfristige Planung für Trainingslager und Testspiele. Die Vorbereitung für den Winter ist in vollem Gange. Je weiter man vorausschaut, desto schwieriger ist es natürlich. Der Hauptteil der Arbeit wird im Büro geleistet, die Trainingsbesuche sorgen dann für Abwechslung.
Der Kontakt zum Manager soll ja auch ganz gut sein . . .
Rösler: Mit Rachid (Azzouzi/Anm. der Red.) habe ich früher zusammen gespielt, so dass uns auch eine Freundschaft verbindet. Da ich zudem einen guten Kontakt zum Trainerteam habe, passt das alles sehr gut.
Wie wichtig ist die Vertrauensbasis zu den Spielern?
Rösler: So etwas entwickelt sich. Die Neuen müssen zunächst die Abläufe kennenlernen und merken natürlich schnell, ob sie sich auf jemanden verlassen können. Sie erhalten manchmal noch ein wenig Erziehung. Mit einigen Spielern habe ich ja selbst zusammengespielt. Fußball-Profis sind einigermaßen sensibel, und da sollte schon alles passen, damit sie sich ganz auf das Sportliche konzentrieren können.
Wie wichtig war es für Sascha Rösler, dem Fußball nach der Spielerkarriere erhalten zu bleiben?
Rösler: Im Endeffekt ist es nicht so einfach, zu entscheiden, wo der Weg hingeht. Bereits im Alter von fünf Jahren wollte ich Fußball-Profi werden. Mitte 20 denkt man noch, da wird sich in diesem Geschäft irgendwas ergeben. Wenn man älter wird, kommt die Erkenntnis, dass solche Jobs nur begrenzt zur Verfügung stehen. Deshalb bin ich froh, dass der Übergang so fließend geklappt hat. Ich kenne viele andere Ex-Profis, die jetzt in der Luft hängen. Die Anfangszeit im Büro war nicht so leicht, weil man das nicht gewohnt ist, weil die körperliche Komponente fehlt. Jetzt habe ich großen Spaß an dem Job. Und ich brauche den Fußball irgendwie.
Können Sie sich vorstellen, andere Aufgaben, zum Beispiel die eines Sportmanagers oder Trainers zu übernehmen?
Rösler: Es ist wichtig, Ziele zu haben und sich weiter entwickeln zu wollen. Ich weiß noch nicht, wohin die Reise irgendwann einmal gehen wird. Den ersten Trainerschein habe ich jetzt erst einmal gemacht. Jetzt einen Managerposten zu übernehmen, ist, glaube ich, für mich noch zu früh. Da muss man aufpassen, dass man sich nicht zu schnell verbrennt, weil man weder über die Erfahrung noch über genügend Kontakte verfügt, wie beispielsweise Rachid Azzouzi.
Zur aktuellen Lage. Fehlen der Fortuna Führungsspieler, wie Sie einer waren?
Rösler: Spieler mit Führungsqualitäten sind in jeder Mannschaft wichtig. Man braucht eine Struktur. Die jungen Spieler sind, wie ich es mit 22 oder 24 Jahren auch nicht war, kaum in der Lage dann voranzugehen. Ein Typ wie Karim Haggui wird gebraucht, der viel in dieser Hinsicht macht und auch völlig akzeptiert wird. Das gilt auch für Julian Koch. Genauso sind Spieler wie Axel Bellinghausen, Adam Bodzek und Oliver Fink wichtig, die schon viel mitgemacht haben. Das müssen wir alles zusammenführen, zusätzlich zu dem Selbstvertrauen, das die Jungs dringend brauchen.
Sie haben Krisensituationen in Ihrer Karriere erlebt, wie sieht die Entwicklung bei Fortuna in den nächsten Wochen aus?
Rösler: Wir sind alles keine Hellseher, aber vom Erfolg überzeugt. Das Trainerteam macht eine richtig gute Arbeit. Es regt einen extrem auf, dass wir nur sechs Punkte auf dem Konto haben. Und das ist auch nicht zu verstehen. Der Druck wird aber immer größer, so ist das Geschäft eben. Jetzt fällt nichts leicht, man muss gegen die Widerstände angehen, was manchmal auch sehr mühsam ist. Dennoch bin ich vom Team überzeugt, und wir werden uns stabilisieren.
Am Freitag gibt es ein Wiedersehen mit Norbert Meier. Was gibt es da für Gefühle?
Rösler: Wir hatten ein normales Verhältnis, aber auch Erfolg zusammen. Das verbindet natürlich. Bei vielen Dingen auf dem Platz haben wir uns wohl geähnelt. Deswegen hat es gut funktioniert, und er mochte mich als Spieler. So freue ich mich aufs Wiedersehen.
Wirkt sich die Unruhe im Verein auch auf die Leistung der Mannschaft aus?
Rösler: Diese Ausrede wäre zu einfach. Wichtig ist aber, nach außen zu zeigen, dass wir alle zusammenstehen. Die Unruhe tut uns auf Dauer auch nicht gut. Vor vier oder fünf Jahren hatten wir auch Probleme, aber ich hatte beim Einlaufen ins Stadion immer das Gefühl, hier steht jeder ohne Einschränkungen hinter der Fortuna.