Serie endet bei Minute 802

Dennis Tornieporth bezwingt Melka. Erste Niederlage in Magdeburg.

Düsseldorf. Nun ist es also passiert. Die weiße Weste von Fußball-Regionalligist Fortuna Düsseldorf hat im Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg ihren ersten Flecken bekommen. Der Magdeburger Dennis Tornieporth beendete in der 82. Minute die Serie von acht Spielen ohne Gegentor. "Die Magdeburger haben das geschafft, was sich die ganze Liga gewünscht hat", sagte Trainer Uwe Weidemann, der sein 100. Spiel als Fortuna-Cheftrainer nicht wirklich genießen konnte. Denn die erste Saison-Niederlage war ebenso selbst verschuldet wie überflüssig. "Das war unnötig wie ein Kropf", ärgerte sich Weidemann. "Ich habe kein Problem damit, gegen einen übermächtigen Gegner zu verlieren, aber der waren die Magdeburger nicht."

Bei der Fortuna reihten sich vor der Pause Nachlässigkeiten und Fehlpässe aneinander. Nach dem Seitenwechsel bemühten sich die Hausherren um mehr Druck nach vorne, doch nach nur zehn Minuten übernahmen die endlich viel engagierter spielenden Fortunen das Kommando. Die Chancenauswertung war allerdings unterirdisch. Der eingewechselte Sebastian Heidinger vergab die beste Möglichkeit leichtfertig, als er den einschussbereiten Ahmet Cebe übersah (71.).

"Wir haben es versäumt, uns selbst zu belohnen", sagte Weidemann, der zehn Minuten später gemeinsam mit den etwa 600 mitgereisten Fortuna-Fans ein schon fast vergessen geglaubtes Gefühl erleben musste: Nach 802 Minuten zappelte wieder ein Ball im Netz hinter Michael Melka. Bezeichnend war, dass Fortuna den spielentscheidenden Angriff durch einen katastrophalen Fehlpass von Markus Anfang selbst einleitete.

Wer aber befürchtet hatte, dass die Rot-Weißen geschockt auf das erste Gegentor reagieren würden, sah sich getäuscht. Fortuna hatte noch Chancen zum Ausgleich, die Stürmer Axel Lawaree aber nicht nutzte (86. und 87.). Dass Weidemann statt mit Punkten nur mit einem Blumenstrauß für sein Trainerjubiläum die Heimreise antreten musste, bereitete dem Blondschopf nach dem ersten Ärger keine Kopfschmerzen mehr: "Es war doch allen klar, dass es irgendwann passiert. Davon wird die Welt nicht untergehen."