Thomas Bröker: „Wir müssen höllisch aufpassen“
Thomas Bröker wurde vom Trainer nach dem 1:1 nicht geküsst.
Düsseldorf. Thomas Bröker sorgte mit dem Ausgleichstor im Relegationsspiel des Fußball-Zweitligisten bei Hertha BSC Berlin (2:1) für die Wende zum Positiven. Die WZ fragte beim 26-Jährigen nach.
Herr Bröker, haben Sie sich gewundert, dass Sie da so frei durchspazieren konnten?
Bröker: Ja, ich bin da einfach mal so hingegangen, habe sicher auch etwas Glück. Eigentlich wollte ich dann quer spielen, sehe, dass keiner frei ist und schieße aufs Tor. Da war er drin, der Torwart hat wohl damit gerechnet, dass ich quer spiele und nicht schieße.
Danach ist Trainer Norbert Meier auf sie zugerannt und an den Hals gesprungen — waren Sie sehr überrascht?
Bröker (lacht): Geküsst hat er mich jedenfalls nicht, das sollten die Fernsehbilder auch beweisen. Aber es ist doch schön, dass sich der Trainer mit einem freut.
Wie wohltuend war das Jubeln gerade auch für Sie nach dem Berliner Führungstreffer?
Bröker: Ja, da ist mir mit dem Ausgleich ein richtiger Stein vom Herzen gefallen. Denn das war mein Fehler beim 0:1, da bin ich nicht nah genug bei Roman Hubnik bei der Ecke. Er hält gut den Arm raus, drückt mich runter, und ich komme nicht hoch. Er geht gut zum Kopfball und trifft.
Wie ist es der Mannschaft gelungen, nach dem 0:1 nicht auseinander zu brechen?
Bröker: Es hat uns die ganze Saison schon ausgezeichnet: Wenn wir ein Gegentor kassiert haben, sind wir meistens zurückgekommen, haben mindestens noch den Ausgleich gemacht. Das haben wir heute wieder geschafft.
Wie hat es die Mannschaft dann geschafft, auch von der Körpersprache nach dem Wechsel so anders aufzutreten?
Bröker: Der Trainer ist in der Pause ganz ruhig geblieben, hat uns auf die zweite Hälfte eingestellt. Es bringt ja auch nichts in so einer Situation, dann komplett draufzuhauen. Die Herthaner haben uns in der ersten Hälfte noch sehr stark unter Druck gesetzt. Da kamen wir eigentlich nicht raus, obwohl wir anfangs zwei gute Chancen hatten. Hinten raus hatten wir noch Kräfte, und mit der Kondition hatten wir in dieser Saison bisher noch nie Probleme.
Wie groß ist denn jetzt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie das Ding doch noch vergeigen?
Bröker: Wir haben noch nichts erreicht, haben nur einen Grundstein gelegt. Wir müssen am Dienstag nochmal alles abrufen, denn die Herthaner werden hochmotiviert ins Spiel gehen und alles versuchen. Die individuelle Klasse haben wir im Spiel gesehen. Da müssen wir höllisch aufpassen, damit das auch wirklich klappt.