„Wir können auch Leipzig fordern“
Im Interview verrät Adam Bodzek, warum er sich derzeit so wohl auf dem Platz fühlt.
Düsseldorf. Adam Bodzek jetzt als den einzigen großen Gewinner nach dem Trainerwechsel zu bezeichnen, trifft es nicht ganz. Insgesamt hat sich die Mannschaft gesteigert, und der ehemalige Kapitän von Fortuna Düsseldorf trägt auch nun seinen Teil zum Erfolg bei. Wir sprachen mit dem 30 Jahre alten Mittelfeldspieler des Fußball-Zweitligisten.
Herr Bodzek, die ersten beiden Spiele wieder fast über die gesamte Distanz haben nach so langer Wettkampfpause bestimmt Kraft gekostet. Sind gegen Leipzig die ganzen 90 Minuten drin?
Adam Bodzek: Das Spiel gegen Kaiserslautern hat tatsächlich viel Kraft gekostet, aber in Bielefeld gab es auch leichte Probleme an der Ferse, deswegen war die Auswechslung auch eine Vorsichtsmaßnahme. Wenn es da in den letzten Minuten auf einen Zweikampf ankommt und man dann deswegen nicht mithalten kann, ist es besser, einen frischen Mann zu bringen.
Aber es tut gut, das Vertrauen zu erhalten und wieder so lange zu spielen . . .
Bodzek: Ja, das ist doch klar. Wenn man die ganze Woche trainiert, und das so gerne macht, dann ist das Spiel am Wochenende das, was ein Fußballer braucht.
Waren Sie überrascht, dass sofort so gut klappt?
Bodzek: Wenn man lange nicht gespielt hat, achtet man darauf, erst einmal das Einfache gut zu machen und gut ins Spiel zu kommen. Und sich dann so langsam steigern. Das Spiel unter der Woche gegen Bochum über 90 Minuten hat mir dann auch noch mal gutgetan, um noch besser in den Rhythmus zu kommen. Im Großen und Ganzen hatten wir eine gute Trainingsintensität, und ich war gut im Saft. Ich war ja fit, nur der Spielrhythmus hat gefehlt. Das räumliche Denken kommt aber dann auch schnell wieder, vor allem, wenn man etwas mehr Erfahrung hat.
Wie ist es dann, mit Oliver Fink jemanden an der Seite zu haben, den Sie schon sehr lange kennen?
Bodzek: Das hat ganz gut funktioniert. Wir haben schon viele Spiele gemeinsam auf diesen Positionen gespielt. Es war ein vertrautes Gefühl.
Wie war die Situation zuvor? Sie haben gesehen, dass es nicht gut läuft und konnten wenig tun.
Bodzek: Im Endeffekt konnte ich an der Situation nicht viel ändern. Aber jetzt vergeude ich keine Energie, um zurückzublicken. Das werde ich nach der Saison machen. Jetzt geht es darum, die kommenden sechs Wochen durchzuziehen und mich mit der Mannschaft auf das konzentrieren, was vor uns liegt. Dass wir unten rauskommen und die Saison vernünftig zu Ende spielen. Über alles andere kann man sich danach Gedanken machen.
Wie geht die Mannschaft das Spiel gegen scheinbar übermächtige Leipziger an?
Bodzek: Das ist für uns doch eine tolle Aufgabe. Wir spielen zuhause, werden viele Zuschauer haben. Da können wir zeigen, was wir draufhaben. Wir werden uns gut vorbereiten und versuchen, die Punkte hier zu behalten. Es ist also bestimmt nicht so, dass wir das Spiel abschenken. Das ist ein guter Gegner, der uns fordern wird, aber wir können auch die Leipziger fordern. Und darauf freue ich mich. Die werden sich nicht einigeln, sondern voll auf Sieg spielen. Die Spiele entwickeln sich oft ein wenig anders, als man sie vorher wahrnehmen möchte.
Aber die kämpferische Seite steht bei der Fortuna doch dann im Vordergrund?
Bodzek: Ja, wir haben gegen Kaiserslautern eine gewisse Mentalität gezeigt. Daran wollen wir anknüpfen und uns zuhause wieder etwas aufbauen. Die Unterstützung der Fans ist ungemein wichtig. Auch deshalb dürfen wir uns auf dieses Spiel freuen.