Fortuna Düsseldorf Wunden lecken nach 2:3 der U23 in Essen

Fortunas U 23 hat es dem Gegner leicht gemacht. Weber prallt gegen den Torpfosten.

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Essen. Ausgerechnet bei seinem alten Verein durchlebte Tim Wiesner am Dienstagabend die Wandlung vom Kurzzeit-Helden zur tragischen Figur. In der Regionalliga-Partie bei Rot-Weiss Essen parierte Fortunas U 23-Keeper nach gut einer Stunde beim Stand von 2:2 einen Foulelfmeter und hielt die Hoffnung auf Fortunas ersten Punktgewinn an der Hafenstraße am Leben. Doch eine Viertelstunde später kam Wiesner dann bei einem Eckball einen Schritt zu spät aus seinem Kasten und ermöglichte Essens Kevin Behrens so den 3:2-Siegtreffer. „Das war leider ein Torwartfehler“, sagte Fortunas Trainer Taskin Aksoy und trauerte den verlorenen Punkten nach. „Denn so leicht wird es kaum noch einmal, aus Essen etwas Zählbares mitzunehmen.“

An Tim Wiesner alleine wollte der Fußballlehrer die Niederlage aber natürlich nicht festmachen. Denn auch andere machten in den entscheidenden Momenten eine unglückliche Figur. Vor dem 0:1 ließ sich Robin Bormuth im Zweikampf abkochen, was der Regionalligist doppelt bezahlte. Denn beim vergeblichen Versuch, den Schuss von Cebio Soukou noch vor der Torlinie zu klären, rauschte Kapitän Christian Weber gegen den Torpfosten und zog sich dabei einen dreifachen Rippenbruch zu und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Auch beim 2:2 half die Fortuna in Person von Marvin Ajani mit, der mit halbherzigem Einsteigen nicht die Flanke auf den Doppeltorschützen Soukou verhinderte (48.).

Damit brachte sich die Fortuna insgesamt um den Lohn für einen insbesondere im ersten Abschnitt passablen Auftritt, den Leander Goralski per Kopf (33.) und Kemal Rüzgar (43.) mit einem abgefälschten Schuss zur Pausenführung zwischenzeitlich würzten. Dass Robin Bormuth per Kopf und Kemal Rüzgar per Flachschuss in der Schlussphase noch zwei gute Chancen auf das 3:3 ausließen, passte zu diesem unglücklichen Abend. Taskin Aksoy wollte nach der zweiten Saisonniederlage, durch die die Fortuna auf den zehnten Tabellenplatz zurückfiel, aber kein Trübsal blasen.

„Wir haben nun mit Borussia Mönchengladbach, Verl und Viktoria Köln drei ganz schwere Spiele vor der Brust. Da kann man natürlich schnell in eine Abwärtsspirale gelangen. Das wollen und können wir aber verhindern, wenn wir an die gute Leistung aus der ersten Hälfte anknüpfen“, sagte Aksoy, der mit dem Saisondebüt von Bryce Alderson einen weiteren Lichtschimmer am Horizont sah. Der kanadische Neuzugang kam nach überstandener Verletzung als Ersatz für Weber zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz und machte seine Sache gut. Alderson lindert vor dem Derby in Gladbach am Samstag den personellen Engpass im Mittelfeld, in dem neben Weber auch Kaan Akca und Tobias Lippold ausfallen. Dass die „Fohlen“ gegen sein Teams erstmals von Ex-Profi Arie van Lent betreut werden, interessiert Aksoy nur am Rande. „Es ist nicht der Trainer, sondern die hohe Qualität der Borussia, die mich beschäftigt.“