Fortuna Düsseldorf „Wir haben keinen guten Fußball gespielt“
Trainer und Spieler einig: Am Freitag gegen Sandhausen muss Fortuna ein anderes Gesicht zeigen.
Düsseldorf. Wenn alle Fortunen an ihr Limit gehen, sieht man ein Spiel wie gegen 1860 München (3:0) oder wie gegen den VfL Bochum (1:1). „Doch das Gesicht, dass wir in Karlsruhe gezeigt habe, mit zu wenig Leidenschaft, zu wenig Mut und vor allem zu wenig Aufwand, das will niemand sehen“, sagte Frank Kramer. Fortunas Trainer sprach vom ersten Auftritt dieser Art, einige Fortuna-Fans erinnerte das Karlsruhe-Spiel an die Auftritte in Heidenheim und Nürnberg, die jeweils mit 0:1 verloren- gegangen waren. Also mutet das 1:1 in Karlsruhe fast schon wie ein Fortschritt an. Doch es darf nicht vergessen werden, dass die Karlsruher total verunsichert waren, und erst die Fehler der Fortuna sie regelrecht aufgebaut haben. Die unnötigen Ballverluste in der Vorwärtsbewegung brachten die Düsseldorfer nicht nur immer wieder aus dem Rhythmus, sondern sie spielten dem Gegner auch regelrecht in die Karten. Und hätte Michael Rensing nicht so einen guten Tag gehabt . . .
„Wir hatten Glück, dass Michael so gut funktioniert hat, einige von uns, ich zähle mich dazu, hatten in Karlsruhe nicht ihren besten Tag“, sagte Kerem Demirbay, der zumindest mit seinem Tor sein Potenzial andeutete, aber bei weitem nicht an die Galaform von Bochum herankam. Auch ihm fehlt die Stabilität, die der Trainer von der gesamten Mannschaft sehen möchte, Kramer ging mit seinen Spielern hart ins Gericht, ohne einen Einzelnen herauszupicken.
„Es war ein total anderes Spiel als in Bochum“, sagte Karim Haggui. „Grundsätzlich nehmen wir einen Punkt aus Karlsruhe gerne mit. Aber am Freitag müssen wir gegen Sandhausen dringend anders auftreten.“ Auch Julian Schauerte war von der Art und Weise des Auftretens enttäuscht. „Wir haben doch in den Spielen zuvor gezeigt, dass wir es können. Deshalb ist es so enttäuschend, dass wir es nicht geschafft haben, guten Fußball zu spielen.“
Weil die Mannschaft defensiv nicht sattelfest war, fehlte auch das Vertrauen in die eigene Offensivstärke. „Das war deutlich zu dünn vorne“, sagte Kramer, der enttäuscht darüber war, dass seine Spieler zu oft nicht bereit waren, den nötigen hohen Aufwand zu betreiben. „Am Freitag müssen alle Spieler zeigen, dass sie sich unbedingt in jeder Situation durchsetzen wollen. Sonst wird es sehr schwierig.“