Fortuna Düsseldorf Zwischen Anspannung und Vorfreude
Bei der Fortuna sind alle froh, dass es endlich wieder losgeht. In Sandhausen gibt es am Samstag eine erste Standortbestimmung.
Düsseldorf. 83 Tage nach dem 2:0-Sieg bei Eintracht Braunschweig wird es für Fortuna Düsseldorf wieder ernst. Am Samstag (15.30 Uhr, Hardtwaldstadion) gastiert der Fußball-Zweitligist zum Saisonstart beim SV Sandhausen. Bereits am Freitag machte sich der Fortuna-Tross auf den Weg in den Rhein-Neckar-Kreis.
„Die Nervenanspannung ist groß vor dem ersten Spiel, auch heute noch“, verriet Friedhelm Funkel, der der achte Chef an der Seitenlinie seit Norbert Meiers Entlassung im Sommer 2013 ist. Obwohl Funkel seit mehr als 25 Jahren im Trainergeschäft tätig ist, verspürt auch er noch immer den Druck, den ein Saisonstart mit sich bringt. „Die ruhige und stressfreie Zeit der Vorbereitung ist nun vorbei.“
Dass die Spieler vor dem ersten Pflichtspiel nach sechs Wochen Training mit Nervosität zu kämpfen haben, sei völlig normal, erklärte Funkel: „Ein Stück weit müssen die Jungs das aber selbst in den Griff bekommen. Ich spüre die Anspannung, aber auch, dass die Mannschaft fokussiert ist.“
Das ist eine gute Voraussetzung für eine Saison, in der bei den Rot-Weißen wieder einmal vieles besser werden soll. Abseits des Rasens soll ebenso für Kontinuität gesorgt werden, wie bei der Entwicklung der Mannschaft. Ein Vorsatz, der bei der Fortuna von der Grundidee her nicht neu ist, aber in diesem Sommer mit deutlich mehr Überzeugungskraft transportiert wurde, als von vielen Vorgängern auf Trainer- und Vorstandsebene in der Vergangenheit. Am Ende waren die Versprechungen und Zielsetzungen nicht mehr als gute Neujahrsvorsätze — Aussagen, deren Haltbarkeitsdatum schnell abgelaufen war.
Auftaktgegner Sandhausen geht in sein fünftes Zweitliga-Jahr in Folge und hat sich von einer müde belächelten grauen Maus zu einem dauerhaften Mitglied der zweithöchsten Spielklasse entwickelt — auch wenn es Jahr für Jahr primär gegen den Abstieg geht. Neben Torjäger Aziz Bouhaddouz (FC St. Pauli) musste der SVS im Sommer auch den Abgang des so erfolgreichen Trainers Alois Schwartz verkraften, der zum 1. FC Nürnberg wechselte. Mit Kenan Kocak, der vom SV Waldhof Mannheim kam, hat Fortunas Gegner den aktuell jüngsten Trainer der Liga. Das Ziel für Sandhausen ist klar. Es soll alles dafür getan werden, dass auf das fünfte ein sechstes Zweitligajahr folgt.
Funkel sieht sein Team für das erste Spiel gut vorbereitet: „Die Struktur in der Mannschaft ist glasklar. Jeder weiß, was er zu tun hat.“ Stabil in der Defensive zu stehen, dürfte für den Trainer oberstes Gebot sein. Die Zuversicht, etwas Zählbares mitzunehmen, war in den vergangenen Tagen bei Mannschaft und Trainer groß. Allgemein spüre jeder dieses Kribbeln, dass es endlich wieder losgeht, erklärte Funkel. Nun wird sich zeigen, wie weit die neue Fortuna bereits ist.