Derby – Duell der Gegensätze
Am Mittwochabend um 20 Uhr steigt das Rückspiel des Stadtderbys in der Grotenburg.
Krefeld. Lange Zeit mussten die Krefelder Fußball-Fans warten, ehe das Derby zwischen dem KFC Uerdingen und dem VfR Fischeln am Mittwoch um 20 Uhr ansteht. Es ist endlich wieder soweit - rund um die Grotenburg steigt das Fieber.
Der Termin am 12. März musste wegen der Unbespielbarkeit des Platzes im den Schneemassen im langen Winter kurzfristig abgesagt werden. Die Enttäuschung bei Verantwortlichen und Anhängern war damals groß. Zwei Monate später ist der sportliche Reiz aus Sicht der Uerdinger wegen des verpassten Aufstiegs natürlich gesunken. Ob die Marke von 7504 Zuschauern aus dem Hinspiel getoppt werden kann, ist daher fraglich.
Beim Lokalrivalen aus Fischeln zählt dieses Spiel gegen den großen KFC allerdings zweifellos zu den Saisonhöhepunkten. Der VfR Fischeln um Präsident Thomas Schlösser wird hochmotiviert in diese Begegnung mit dem DFB-Pokalsieger von 1985 gehen, der bald das Jubiläum 25Jahre nach dem Triumph von Berlin gegen Bayern München feiert.
"Eigentlich brauchen wir für dieses Spiel keine zusätzliche Motivation", sagt Schlösser, der genauso wie die meisten Fischelner dem Duell entgegenfiebert. "Ich bin mir sicher, dass wir mehr Fans mobilisieren als der KFC. Wir haben als Underdog doch mehr Sympathien in der Stadt", hofft Fischelns Boss auf lautstarke Unterstützung. Schon im Hinspiel im September wusste der VfR viele der eigentlich neutralen Zuschauer hinter sich. Von den Querelen beim KFC wollen sich die Fischelner nicht beirren lassen. "Das interessiert uns nicht. Wir schauen auf uns und auf unser Ziel, das Klassenerhalt heißt", sagt Schlösser.
Nach dem mageren 0:0 im Heimspiel gegen den Abstiegskonkurrenten Viersen muss der VfR noch zittern, dürfte aber bei sechs Punkten Vorsprung auf Platz 16 nicht mehr allzu viele Zähler benötigen. "In der Grotenburg nach dem Spiel den Klassenerhalt zu feiern, das wäre ein Traum", sagt Fischelns Trainer Dieter Hußmanns.
Beim KFC Uerdingen ist die Stimmung nach dem verpassten Aufstieg zwar gedrückt, das Team um Trainer Edgar Schmitt will sich aber nochmal reinknien, um die Fans zu versöhnen. "Ich werde es die Spieler spüren lassen, wenn sie sich nicht engagieren", sagte Schmitt.
Das 2:2 im Heimspiel am Sonntag gegen Remscheid war eine Enttäuschung. "Ich hoffe, dass wir den Fans etwas zurückgeben können", sagte Verteidiger Bastian Pinske. Auch Christian Alder verspricht: "Unser Frust nach den verlorenen Top-Spielen war groß. Unsere Fans sind aber einmalig in der 6. Liga. Wir wollen ihnen einen Sieg bescheren." Personell will Trainer Schmitt auf denselben Kader zurückgreifen, wie zuletzt gegen Remscheid.
Einen Wunsch hat der ehemalige Bundesligaspieler doch: "Ein Derby ist immer etwas Schönes. Ich freue mich auf eine tolle Kulisse. Wichtig ist, dass die Leute zufrieden nach Hause gehen."