Eine letzte Frist für „Aleks“ Ristic
Der Bosnier ist KFC-Trainer nur noch bis zur nächsten Niederlage.
<strong>Krefeld. Geladene Atmosphäre in der Grotenburg: Drei Dutzend Polizeibeamte und zusätzlich 40 Sicherheitskräfte haben nach der 1:4-Niederlage des KFC Uerdingen gegen Leverkusen mehr als 100 offenbar gewaltbereite Zuschauer mit Mühe im Zaum halten und eine Eskalation verhindern können. Die wütende Menge hatte sich vor dem Presse- und den Spielereingängen formiert und ob der miserablen Vorstellung der Ristic-Elf seinen Frust mit Unmutsäußerungen und gellenden Pfiffen entladen. In den Katakomben harrten derweil die Spieler mit den Trainern Aleksandar Ristic und Ulf Kirsten (Leverkusen) sowie Journalisten, Betreuer und Ehrengäste auf eine Beruhigung der Szene - auch Bayers Sportdirektor Rudi Völler und Ehefrau Sabrina, seit langem Freunde des neuen KFC-Vorsitzenden Lakis, mussten sicherheitshalber warten, bis sich nach einer knappen halben Stunde die Gemüter beruhigt hatten.
Auslöser für die gereizte Stimmung war die über weite Strecken gleichgültige Darbietung der Oberliga-Fußballer des KFC vor einer Geisterkulisse: 1000 Zuschauer verloren sich bei strömendem Regen in der Grotenburg. Bei der lautstarken Kritik von den Rängen bekam auch immer wieder der Uerdinger Trainer sein Fett ab: Des Bosniers Tage beim KFC sind nach WZ-Informationen gezählt. Bei einer weiteren Niederlage sind die Klub-Verantwortlichen offenbar bereit, auf der Zielgeraden der Saison noch einmal zum äußersten Mittel zu greifen.
Am Dienstag kommt aber zunächst Bundesligist Eintracht Frankfurt mit der früheren Bayer-Ikone Friedhelm Funkel zum Freundschaftsspiel an die Berliner Straße. Ein Kassenknüller dürfte es kaum werden, und damit blieben auch die erhofften finanziellen Einnahmen des Not leidenden Vereins aus.
Gegen 23 Uhr gingen an Gründonnerstag die Lichter in der Grotenburg aus - nach dem vermutlich letzten Pflichtspiel-Auftritt von Startrainer Aleksandar Ristic.