Regionalliga KFC: Heimspiel des Jahres vor 10 000 Fans
In der Regionalliga West steht das Derby gegen den MSV Duisburg an – die Polizei stuft die Partie als Hochrisikospiel ein.
Etwas über 20 Kilometer liegen zwischen der Krefelder Grotenburg und dem Duisburger Wedaustadion. Am Samstag werden die beiden benachbarten Städte in der Regionalliga West aufeinandertreffen. Der ambitionierte Oberliga-Aufsteiger KFC Uerdingen empfängt vor erwarteten 10 000 Zuschauern den Drittligaabsteiger MSV Duisburg, Anstoß der Partie ist um 14 Uhr. Erstmals wird die Grotenburg – angesichts nur einer Handvoll Restkarten am Freitagmittag – in dieser Saison beim Derby ausverkauft sein.
Die Vorfreude auf das Heimspiel des Jahres ist bei KFC-Trainer René Lewejohann am Freitag bereits groß: „Wir genießen die Außenseiterrolle, wir dürfen und müssen nicht. Wir dürfen hier vor 10 000 Zuschauern spielen und ein Derby bestreiten, das es hier in der Grotenburg in einem Liga-Spiel schon lange nicht mehr gegeben hat. Dass wir Teil dessen sein dürfen, ehrt uns sehr und spricht natürlich auch für beide Mannschaften, dass die Resonanz so hoch ist.“
Ein Derby mit
Hochrisikospiel-Charakter
Nachdem der MSV Duisburg in dieser Woche verlauten ließ, dass die aktuelle Spielzeit noch nicht durchfinanziert sei, vielmehr verwiesen die Verantwortlichen um Geschäftsführer Michael Preetz auf eine „sichergestellte Liquidität bis zum Jahresende“, drängen sich in beiden Vereinsumfeldern außersportliche Fragen auf. Spätestens ab 14 Uhr soll dann am Samstag aber das Sportliche im Vordergrund stehen, ob der KFC Uerdingen bereits an diesem Spieltag mit dem anvisierten Hauptsponsor Mercedes Herbrand auf der Trikotbrust auflaufen wird, war am Freitagmittag noch nicht geklärt. Deutlich kleiner sehen die Fragezeichen im Spieltagskader der Uerdinger aus, so kann Trainer Lewejohann einige Rückkehrer begrüßen. Nach Aussagen des Trainers sei Ufumwen Osawe wieder ein Kandidat für die Startelf, zudem kehre Melvin Ramusovic deutlich eher als erwartet nach seiner Bänderverletzung zurück und sei eine Option für den Kader. Das spielfreie Wochenende nutzen Lewejohann und seine Mannschaft für ein Testspiel beim niederländischen Zweitligisten De Grafschap, das mit 3:4-Toren verloren wurde.
Das letzte Aufeinandertreffen beider Mannschaften konnte der KFC in der vergangenen Spielzeit als Oberligist gegen den damaligen Drittligisten im Niederrheinpokal für sich entscheiden. Auch am 11. Oktober des vergangenen Jahres war die Grotenburg ausverkauft, aufgrund der Umbaumaßnahmen konnten allerdings nur 2500 Zuschauer den Pokalerfolg des KFC sehen. Bereits in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit erzielte Pascale Talarski mit einem Distanzschuss den vermeintlichen Siegtreffer für die Uerdinger, allerdings fand der Treffer keinerlei Anerkennung durch das Unparteiischengespann. In der Verlängerung sorgte dann der kurz zuvor eingewechselte Fabio Ribeiro in der 107. Spielminute für den 1:0-Siegtreffer. Umso ausgelassener die Stimmung der Blau-Roten nach dem Spiel war, desto unschöner waren die Szenen, die sich vor dem Spiel im Stadionumfeld abspielten. Anhänger des KFC Uerdingen griffen den Mannschaftsbus des MSV Duisburg auf Höhe der Shell-Tankstelle am Stadion mit Bierflaschen und Feuerwerkskörpern an. Der Busfahrer soll damals den falschen Weg gewählt haben.
Dieses Szenario soll an diesem Wochenende vermieden werden. Die Polizei stuft die Partie derweil als „Hochrisikospiel“ ein und erklärt: „Die Polizei wird mit starken Kräften vor Ort sein, um die Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum zu gewährleisten.“ So soll unter anderem der Bus des MSV Duisburg polizeilich zum Stadion begleitet werden. Der MSV Duisburg hat derweil das gesamte Auswärtskartenkontingent von 5500 Tickets abgenommen.
Erstmals ausverkauft in dieser Saison – so können Fans helfen
Erstmalig wird die Grotenburg in dieser Spielzeit mit 10 000 Zuschauern ausverkauft sein, zuvor war das bestbesuchte Heimspiel des KFC die Partie gegen Rot-Weiß Oberhausen Anfang September mit 4206 Zuschauer. Um bei mehr als doppelt so vielen Zuschauern ein organisatorisches Durcheinander zu vermeiden, hat der KFC Uerdingen im Vorfeld in Absprache mit der Polizei Krefeld einige Anreiseinformationen veröffentlicht. Empfohlen wird die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, Heimfans sollen entsprechend bei der Anreise mit den Straßenbahnlinien 042 und 043 die Haltestelle Sonnenhof nutzen. Für Heimfans stehen zudem Parkplätze an der Berliner Straße in direkter Umgebung zur Grotenburg sowie am Berufskolleg Glockenspitz und dem Sprödentalplatz zur Verfügung. Zudem werden die rechten Fahrstreifen der Berliner Straße zwischen der Glindholzstraße und der Vaderstraße zum Parken freigegeben. Die Violstraße hingegen ist für den PKW-Verkehr am Spieltag gesperrt. Die Stadiontore werden bereits um 12 Uhr öffnen, ein detaillierter Einlassplan kann unter kfc-uerdingen.de eingesehen werden.