3. Liga KFC: Spielfreude und Fan-Ärger
Der KFC Uerdingen hat im Heimspiel gegen Alemannia Aachen den ersten Sieg der Saison knapp verpasst. Im Duell der ehemaligen Bundesligisten erarbeiteten sich die Blau-Roten vor allem im zweiten Durchgang eine ganze Reihe von guten Möglichkeiten.
Am Ende blieb es aber beim torlosen Remis. „Uns hat noch ein bisschen das Quäntchen Glück gefehlt“, analysierte KFC-Spieler Justin Neiß nach Spielschluss und erklärte gleich: „Aber wenn das kommt, holen wir die drei Punkte hier.“
Der KFC, dem unter der Woche vom Verband mitgeteilt worden war, dass ihm aufgrund der eingeleiteten Insolvenz neun Punkte abgezogen werden, hat die angekündigte Strafe, gegen die der Verein Einspruch eingelegt hat, offenbar gut weggesteckt. Vor der Partie hatten Fans von Alemannia Aachen für Ärger gesorgt, als sie versuchten, Zäune zu übersteigen, um in den KFC-Fanblock zu gelangen. Es flogen Stühle, die zahlreich vertretene Polizei musste eingreifen.
Der Moment des Spiels
Der Abpfiff. Als Schiedsrichter Leonidas Exuzidis die Partie des KFC gegen die Alemannia aus Aachen nach rund 94 Spielminuten beendete, war da so ein gemischtes Gefühl bei allen zu spüren, die es mit dem KFC halten. Ein erster Punkt gewonnen, aber war da nicht weitaus mehr drin gewesen nach dem starken Auftritt in der zweiten Halbzeit? Spieler und Trainer wollen mehr, die Fans besangen ihre Mannschaft wie gewohnt euphorisch. Sollte in naher Zukunft der erste Dreier gelingen, dürfte der Jubel in blau und rot kaum noch Grenzen kennen.
Der Spieler des Spiels
Wenn das Kollektiv überzeugt, ist es oftmals schwierig, den einen Spieler herauszupicken, der sich mit seiner Leistung von seinen Mitspielern abhob. Gegen Aachen machte es der 19-jährige Abdul Fesenmeyer in der Offensive vor allem im zweiten Durchgang mit dem Rücken zum Tor richtig gut. Dem Stürmer gelang es dank seiner Dynamik geschickt, seine Mitspieler in Szene zu setzen. Sein drittes Saisontor dürfte bei solch guten Leistungen nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.
Die Chronik des Spiels
Auf dem Platz lieferten sich die Mannschaften vor 1491 Zuschauern in Velbert ein Duell auf Augenhöhe. KFC-Trainer Dimtry Voronov vertraute in der Defensive auf die Zugänge Pepijn Schlösser und Jesse Sierck. Ein Schachzug, der sich auszahlen sollte. Die Abwehr der Hausherren stand über die gesamten 90 Minuten relativ stabil. In der ersten Halbzeit erarbeitete sich die Alemannia, die von Ex-Nationalspieler Patrick Helmes trainiert wird, ein kleines Übergewicht, konnte aber dennoch kaum zwingend vor KFC-Torwart Jovan Jovic auftauchen. Einem Abseitstreffer der Gäste wurde zu Recht die Anerkennung verwehrt.
Im zweiten Abschnitt machte dann auch der KFC offensiv von sich reden. Kapitän Ouadie Barini vergab nach 60 Minuten die Großchance zur Führung, als er freigespielt von Abdul Fesenmeyer den Ball knapp am Tor vorbeischlenzte. KFC-Zugang Pepijn Schlösser, Noe Baba und erneut Barini vergaben weitere Möglichkeiten zur Führung für die Krefelder, die im zweiten Durchgang deutliche Feldvorteile hatten. Am Ende wurde die Partie, in der es sechs Gelbe Karten gab, hitzig. Spielerisch lief nicht mehr viel zusammen.