Fußball Ein schlimmer Abend für den KFC Uerdingen in Halle

Krefeld/Halle · Der Fußball-Drittligist war in Halle chancenlos, kassierte zwei Elfmetertore. Krefeld ist nun seit sieben Partien ohne Sieg.

Uerdingens Dominic Maroh (r.) hat im Luftkampf gegen Toni Lindenhahn aus Halle das Nachsehen.

Uerdingens Dominic Maroh (r.) hat im Luftkampf gegen Toni Lindenhahn aus Halle das Nachsehen.

Foto: Revierfoto

Die sportliche Krise beim Fußball-Drittligisten KFC Uerdingen hält an. 0:4 verloren die Krefelder im Verfolgerduell beim Halleschen FC, auch in der Höhe verdient. Der Aufstiegsanwärter war in Sachsen-Anhalt chancenlos. Halle rückte auf Platz drei vor, distanzierte die Uerdinger auf sechs Punkte. Krefeld ist nun seit sieben Partien ohne Sieg. „Die Leistung ist nicht entschuldbar“, sagte Trainer Norbert Meier, „das heute war sehr ernüchternd. Wir haben überhaupt keine Mittel gefunden.“ Innenverteidiger Dominic Maroh bilanzierte: „Wir haben alles vermissen lassen, wir lassen uns gegenseitig im Stich auf dem Platz. Das darf mit unserer Erfahrung nicht passieren.“ Kevin Großkreutz fiel mit einer Erkältung aus. Für ihn rückte Jan Holldack in die Startelf. Ansonsten vertraute Trainer Norbert Meier seinem Team, das am Montag 0:0 gegen Münster gespielt hatte. Oguzhan Kefkir setzte mit einer Grippe aus. Das 0:4 ist die höchste Saisonpleite – wie zum Jahresausklang in Unterhaching.

Nach sieben Minuten liegen die Uerdinger zurück

Der frühere Profi Torsten Mattuschka beschrieb als TV-Experte im Vorfeld des Spiels die hohen Erwartungen an die Uerdinger als Last: „Jeder erwartet den Durchmarsch. Man muss die 3. Liga aber annehmen. Es ist egal, ob ich in der 1. oder 2. Liga schon gespielt habe. Jeder Gegner ist gegen den KFC extrem motiviert. Das macht es doppelt schwer für sie.“ Das sollte sich in den folgenden 90 Minuten bewahrheiten. Bei Anpfiff war Halle seit 326 Minuten ohne Torerfolg. Doch nach sieben Spielminuten endete die Durststrecke. Braydon Manu ging in einem Zweikampf mit Holldack im Strafraum zu Boden. Schiedsrichter Harm Osmers gab Elfmeter: Bentley Baxter Bahn vollendete – 1:0. Ein Wirkungstreffer. Toni Lindenhahn nahm Adam Matuschyk den Ball am Uerdinger Strafraum ab, legte nach innen. Matthias Fetsch traf zum 2:0 (13.). Der KFC hing in den Seilen. Halle machte Druck, blieb spielbestimmend.

Großkreutz-Ersatz Jan Holldack war überfordert

Die Gastgeber waren aggressiver, setzten den Krefeldern mit Pressing zu. KFC-Torwart René Vollath zeigte eine Glanzparade, sonst hätte Fetsch per Kopf den dritten Treffer erzielt (26.). Jan Holldack hatte einen schweren Stand gegen Manu, sah früh Gelb, ging nach 34 Minuten für Dennis Chessa vom Platz. Da lag Halle 3:0 vorne. Bahn hatte in die Mitte zu Fetsch gepasst, die Uerdinger Viererkette war schlecht sortiert. Der nächste Treffer (33.). Die Krefelder, im ersten Durchgang klar unterlegen, kamen kaum in die Zweikämpfe. Ein klarer Rückschritt im Vergleich zum 0:0 gegen Münster. Kurz vor dem Halbzeitpfiff leistete sich Vollath noch einen Querschläger, rettete dann auf der Linie.

Die Niederlage hätte auch höher ausfallen können

Auch nach der Pause war Vollath auf seinem Posten, als Stürmer Pascal Sohm am Schlussmann scheiterte. Halles Torwart Kai Eisele musste nach 58 Minuten erstmals beherzt zulangen. Kapitän Stefan Aigner hatte aus 20 Metern geschossen. Die Gäste blieben harmlos. Offensiv fanden die Uerdinger nicht statt, defensiv waren sie anfällig, immer zu weit weg von den Gegenspielern. Es kam noch schlimmer für den KFC. Chessa foulte Sohm, Bahn verwandelte den zweiten Elfmeter zum 4:0 (75.). Noch einmal rettete Vollath gegen Fetsch. Adam Matuschyk und Chessa klärten noch zweimal auf der Linie. Ein schlimmer Abend für den KFC.