3. Liga Van Ooijen für Krämer eine Option
Krefeld · Offensivstarker Niederländer rückt für das Heimspiel gegen Saarbrücken ins Aufgebot und kommt für einen Kurzeinsatz in Frage.
Im weltweiten Sammelsurium für jedwede Videoschnipsel aus dem Fußball-Kosmos findet man auch Anschauungsmaterial über Peter van Ooijen. Seine schönsten Tore im Trikot des VVV Venlo aus der vergangenen Saison. Spektakuläre Treffer sind da zu sehen. Etwa, wie der Niederländer den Ball per Freistoß aus 25 Metern aus halblinker Position im linken Toreck versenkt. Oder wie er zum Dribbling in die Mitte ansetzt, dann ebenfalls aus der Ferne einen zielgenauen Schuss in den Winkel abgibt.
Dieser Peter van Ooijen verfügt jedenfalls über einen ausgesprochen starken rechten Fuß. Das ist nach Durchsicht der bewegten Bilder sicher. Für den Drittligisten KFC Uerdingen, der den 28-Jährigen im Sommer unter Vertrag genommen hat, ist das natürlich eine gute Nachricht. Die weniger gute Nachricht ist, dass die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer bisher in den sieben Ligaspielen von den Künsten des Mannes aus Den Bosch noch nicht profitieren konnte. Van Ooijen verletzte sich in der Vorbereitung im Testspiel gegen Hannover 96 und fiel seitdem mit einer langwierigen Muskelverhärtung im Oberschenkel aus.
Für das Heimspiel des KFC am Samstag gegen den Aufsteiger und Tabellendritten 1. FC Saarbrücken aber ist der offensive Mittelfeldspieler eine Option. In der abgelaufenen Woche absolvierte Van Ooijen das Mannschaftstraining und dürfte zumindest für eine Kurzeinsatz wieder zur Verfügung stehen. Lange haben der KFC und dessen Trainer Krämer auf diesen Mann warten müssen.
„Peter ist variabel auf fast jeder Offensiv-Position einsetzbar. Er hat einen extrem starken Abschluss, ein sehr gutes Eins-gegen-Eins“, sagt der Coach über die Stärken des Niederländers. Ob van Ooijen jedoch gleich im ersten Spiel eine Geheimwaffe gegen den Tabellendritten aus dem Saarland werden kann, ist eher unwahrscheinlich, aber auch nicht ausgeschlossen.
Dem 28-Jährigen fehlt freilich der Rhythmus. Am 14. Februar absolvierte er sein letztes Pflichtspiel mit Venlo gegen Heracles Almelo. Sein letzter Treffer liegt zehn Monate zurück. Am 7. Dezember 2019 traf er gegen den FC Emmen. Im März brach der Koninklijke Nederlandse Voetbal Bond (KNVB) die Meisterschaft im Nachbarland wegen der Pandemie ab.
Zurück ins Aufgebot rückt auch Kolja Pusch nach seiner Gehirnerschütterung aus dem Heimspiel gegen Wehen/Wiesbaden (0:4) vor elf Tagen. Die zweite gute Nachricht in dieser Woche aus der medizinischen Abteilung. Puschs Flanken und Fernschüsse waren in den ersten Wochen des Ligabetriebs schon eine heilvolle Waffe gewesen für die Uerdinger, die immer noch durch die Ausfälle von Stürmern wie Adriano Grimaldi oder Osayamen Osawe gebeutelt sind und auch zu Saisonbeginn wenig Torgefahr verströmten.
KFC hat großen Respekt
vor dem Drittplatzierten
Saarbrücken stehe nicht zufällig dort oben auf Rang drei. Das hat KFC-Trainer Stefan Krämer beobachtet: „Sie haben ihren guten Kader noch einmal an manchen Stellen gut ergänzt. Es ist eine gestandene Drittliga-Mannschaft.“ Der frühere Uerdinger Aufstiegsheld und Kapitän Christopher Schorch gehört dem Kader der Saarländer zwar an, ward in den vergangenen Wochen aber nicht mehr auf dem Platz gesehen. Nur zum Auftakt gegen den VfB Lübeck spielte er 65 Minuten in der Innenverteidigung eine Rolle. Seitdem ist er von der Bildfläche verschwunden.
Das wird aber keine Angelegenheit für Stefan Krämer und seine Mannschaft sein, die ihr erstes Heimspiel seit dem 8. März gewinnen will. Damals hieß es 4:2 gegen den FSV Zwickau. „Wir müssen läuferisch und kämpferisch alles auf den Platz bringen“, fordert er. Krämers letzter Heimsieg mit dem KFC liegt schon fast zwei Jahre zurück. Am 8. Dezember 2018 gelang ein 2:1 gegen Hansa Rostock. Einen Monat später musste er sein Büro räumen. Es war das Ende seiner ersten Amtszeit.