Interview/Thomas Richter: „Ich glaube, die Mannschaft hat das Potenzial da rauszukommen“

Vor dem heutigen Spiel des Wuppertaler SV gegen Emden sprach die WZ mit Kickers-Manager Thomas Richter – auch über den WSV, in dessen Diensten er lange stand.

Wuppertal. WZ: Herr Richter, 17 Spiele hat Kickers Emden immer getroffen. Nun gab es binnen drei Tagen zwei Rückschläge. Wie enttäuscht sind Sie über die 0:2-Niederlagen bei Union Berlin und gegen Bayern II?

Thomas Richter: Diese Ergebnisse waren unbefriedigend, aber insgesamt haben wir eine tolle Hinrunde gespielt. Wir haben nur dreimal verloren und damit die Erwartungen übertroffen.

WZ: Woran hat es zuletzt gehapert?

Richter: In Berlin haben wir die erste Halbzeit verschlafen. Wir waren nicht eng genug am Mann und haben uns den Schneid abkaufen lassen. In der zweiten Hälfte waren wir zwar besser, aber eine gute Halbzeit reicht gegen Union eben nicht. Gegen die Bayern haben wir nur unsere Chancen nicht genutzt, aber wichtig ist mir und Trainer Stefan Emmerling, dass wir diese Chancen überhaupt hatten.

WZ: Was erhoffen Sie sich nun vom Gastspiel im Stadion am Zoo?

Richter: Wir fahren nach Wuppertal, um zu gewinnen. Es wäre gut, mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause zu gehen. Aber es wird schwer, denn der WSV will seinen Negativlauf natürlich endlich beenden.

WZ: Können Sie sich diesen Negativlauf erklären?

Richter: Ich habe zwar noch Interesse am WSV und telefoniere auch gelegentlich mit dem einen oder anderen, aber nach jetzt fast 18 Monaten bin ich doch schon ein wenig entfernt. Ich glaube, dass die Mannschaft das Potenzial hat, da unten rauszukommen. Sie muss es auch, denn ein Abstieg wäre fatal.

WZ: Dieses Schicksal wird die Kickers wohl kaum noch ereilen. Sie beschäftigen sich in Emden doch mit dem Thema Aufstieg, oder?

Richter: Wir wollen uns oben festsetzen, aber das wird in der Rückrunde noch ein Hauen und Stechen geben. Die Mannschaften haben alle eine hohe Qualität und es werden noch Teams in den Aufstiegskampf eingreifen, die jetzt noch niemand auf der Rechnung hat, wie zum Beispiel Kickers Offenbach.

WZ: Ist das Stadion in Emden bei einem Aufstieg nicht ein Problem?

Richter: Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Auflagen des DFB zu erfüllen.

WZ: Welche sind das?

Richter: Das Fassungsvermögen, die Anzahl überdachter Sitzplätze, der Arbeitsbereich für die Medien sowie die Größe und Ausstattung der Kabinen.

WZ: Verlangt der DFB auch einen Kunstrasen, weil sich so viele Vereine über das holprige Geläuf beschweren?

Richter: Nein, Fußball soll auf Naturrasen gespielt werden. Und es geht doch nichts über einen schönen Torfboden (lacht).