Sieg gegen Cottbus: Saglik steht einmal goldrichtig
In einem schwachen Regionalliga-Spiel erzielt der Stürmer den Siegtreffer für den WSV in Cottbus. Trainer Jerat gibt das Pokalmotto aus: „Rausgehen und Spaß haben.“
Wuppertal. Fußballspiele vor Geisterkulissen wirken sich nicht unbedingt leistungsfördernd auf alle Beteiligten aus. Bestätigt sich die These, dann müsste der WSV im Pokalkracher am Dienstag gegen Hertha BSC Berlin (Anstoß 19 Uhr, Stadion am Zoo) eine wesentlich bessere Leistung abrufen, als das beim 1:0-Zittersieg in Cottbus der Fall war. Zumal am Zoo ein paar mehr als die 355 Enthusiasten im Stadion der Freundschaft erwartet werden. Alles anderes als ein ausverkauftes Haus gegen den Bundesligisten wäre eine Enttäuschung. Sollte denn ein Hertha-Spion auf der Cottbuser Tribüne gesessen haben, wird er keine neuen Erkenntnisse nach Berlin übermittelt haben. Es bleibt dabei: Dem WSV fehlt weiterhin die Leichtigkeit aus den Spielen zu Saisonbeginn. Die Jerat-Elf war auch beim Tabellenvorletzten simpel auszurechnen. Die Mittelfeldspieler Sven Lintjens und Mike Rietpietsch versuchten sich zumeist erfolglos mit Pässen in die Spitze. Immer wieder liefen sie gegen eine dicht gestaffelte Cottbuser Abwehr fest oder produzierten Fehlabgaben in Serie. Kam einmal ein Ball an, agierten die WSV-Spitzen oft unglücklich. Mahir Saglik übersah einige Male den besser postierten Mitspieler, und Tobias Damm ist schlichtweg außer Form. Besser machten es die beiden WSV-Stürmer nur in einer Szene direkt nach Wiederbeginn. Damm passte im richtigen Moment quer, und der mitgelaufene Saglik brauchte nur noch zu seinem zehnten Saisontreffer einzuschieben. Diese wenigen Gelegenheiten sind es auch, auf die WSV-Trainer Wolfgang Jerat im Spiel gegen Hertha spekuliert. "Über die Favoritenstellung brauchen wir nicht zu reden. Wir werden nur wenige Chancen bekommen, aber die müssen wir nutzen", sagt Jerat und gibt das offizielle Pokalmotto aus: "Rausgehen und Spaß haben." Spaß hatte das Häuflein WSV-Fans in Cottbus nur an der WSV-Abwehr. Die stand wieder sicher und ließ nur wenige echte Energie-Chancen zu. Wenn überhaupt, dann gründen die Hoffnungen auf ein Weiterkommen im Pokal auf die erstarkte Defensivabteilung des WSV. "Wir haben ganz gut gestanden. Die Abwehr war der Garant für den Sieg. Aber die ganze Mannschaft hat gut gespielt", verteilte Innenverteidiger Michael Stuckmann ein schmeichelhaftes Pauschallob. Ob der Sieg Selbstvertrauen für das Pokalspiel geben wird? "Wir brauchen für Hertha nicht groß Selbstvertrauen zu tanken. Das wird für uns ein ganz einfaches Spiel", sagt Stuckmann und meint damit, dass der WSV dann einmal nicht in der Pflicht steht, das Spiel machen zu müssen.
Zum Glück dürfte das gegen den Bundesligisten aus der Hauptstadt auch keiner der 16000Zuschauer im Stadion am Zoo erwarten.