Warten auf Jerats Rückkehr

WSV hofft auf den baldigen Einsatz des Mittelfeldspielers. Am Sonntag kommt Dynamo Dresden.

Wuppertal. WSV-Trainer Christoph John hat sich eine Erkältung eingefangen. Dass ihm der Infekt vor dem Sonntagsspiel gegen Dynamo Dresden (Anstoß 14 Uhr) die gute Laune nicht verdorben hat, können die Fans des WuppertalerSV durchaus als gutes Zeichen werten. "Schritt für Schritt geht es nach vorne", sagt John und meint damit nicht seinen Gesundheitszustand, sondern den einer Reihe von Spielern, die dem WSV in den vergangenen Wochen gefehlt haben.

Ob einer der Langzeitverletzten gegen Dresden wieder zum Kader gehört, lässt John noch offen. Die größte Chance besteht für Tim Jerat, dem allerdings bis auf seinen Einsatz gegen eine Auswahl vertragsloser Fußballprofis am Dienstag noch die Spielpraxis fehlt. Der Wert von Jerat für die Mannschaft hat sich aber gerade während seiner Rückenverletzung offenbart.

"Er kann das Spiel beruhigen", lobt John, der mit Führungsspielern in seinem Kader nicht gerade reich gesegnet scheint. Ein weiterer Spieler, der in Zukunft die Mannschaft in schwierigen Phasen leiten könnte, ist Abwehrspieler Daniel Voigt. Der Niederländer wird nach einer mehrmonatigen Verletzungspause eventuell zunächst bei einem Aufbauspiel in der U23 zum Einsatz kommen (siehe Bericht unten).

Vorangekommen ist der WSV offensichtlich auch mit seiner Fehleranalyse und Bestandsaufnahme nach der 2:4-Heimschlappe gegen Burghausen. "Sowohl Nermin Celikovic als auch Mike Rietpietsch müssen deutlich zulegen. Beide sind bisher unter ihren Möglichkeiten geblieben", skizziert John den Saisonverlauf.

Doch nicht nur die offensiven Mittelfeldspieler nimmt der WSV-Coach in die Pflicht. "Ich erwarte von der gesamten Mannschaft, dass sie aktiver wird im Spiel nach vorne. Im Spiel gegen Burghausen haben die Gäste das Tempo bestimmt und wir mussten im Mittelfeld zumeist hinterherrennen."

Im Stadion am Zoo trifft der WSV am Sonntag auf einen Gegner, der nach dem Weggang von Stammkräften wie Ulich und Penksa zuletzt ebenfalls Schwachstellen im Mittelfeld aufgewiesen hat. Diese Schwächen kompensieren die Sachsen aber mit ihrer Kampfkraft und zuweilen rustikalen Spielweise. Auswärts stehen sie oft tief in der eigenen Hälfte und setzen auf Konter.

Das Zusammentreffen zwischen dem Tabellenzwölften Dresden und dem Tabellensiebzehnten WSV will John nicht in den Rang eines Abstiegsduells einstufen. "Wir haben den sechsten Spieltag hinter uns und da hört man schon die apokalyptischen Reiter tanzen", wundert sich John über die aufkommende Endzeitstimmung. Dass es eine knüppelharte Aufgabe für den WSV wird und ein weiteres richtungsweisendes Spiel - daran lässt er aber keinerlei Zweifel.