WSV stürzt auf einen Abstiegsrang

Nach dem 0:2 in Stuttgart brechen schwere Zeiten an. Die Trainingswoche steht im Zeichen der Fehleranalyse. Der Verein beobachtet den Spielermarkt.

Wuppertal. Ursachenforschung steht in den kommenden Tagen beim WSV ganz oben auf der Tagesordnung. Denn auch gestern herrschte noch Rätselraten über das schwache Auftreten der Mannschaft beim 0:2-Debakel in Stuttgart. "Das war ein Versagen auf ganzer Linie. Wir werden nun knallhart analysieren, woran es gelegen hat", sagt WSV-Trainer Christoph John.

Erste Maßnahme: Der sonst übliche freie Montag wurde gestrichen, die Mannschaft trainiert auch heute. Als Straftraining will John das nicht verstanden wissen. "Es geht vielmehr darum, wieder eine gemeinsame Plattform zu finden", so John.

Was auch erforderlich ist, denn bei den Amateuren des VfB war dem WSV mit zunehmender Spielzeit der Boden unter den Füßen entglitten. Nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit, in der beide Mannschaften meist nur Stückwerk ablieferten, der VfB aber schon die besserenen Chancen hatte, konnte sich die Schwaben im zweiten Durchgang erheblich steigern. Im gleichen Maße sackte der WSV ins Bodenlose und liegt nach einem Punkt aus drei Spielen nun auf Rang18 - einem Abstiegsplatz.

Erschreckend, wie schläfrig die WSV-Spieler agierten, nur halbherzig Widerstand leisteten. Von einem konstruktiven Spielaufbau konnte nicht die Rede sein, folglich gab es auch keine einzige echte Torchance zu verzeichnen. "Sämtliche taktische Absprachen wurden über Bord geworfen", meinte John, der nach 65 Minuten auf ein 4:4:2-System umstellte, Dirk Heinzmann als zweite Spitze für Nermin Celikovic brachte - ohne Wirkung.

John will nun mit aller Macht herausfinden, warum die gleiche Mannschaft einer glanzvollen Vorbereitung einen miserablen Saisonstart folgen ließ. "Natürlich tun uns die Ausfälle von Tim Jerat, Jan Hammes und Dennis Voigt weh. Aber das alleine ist eine zu billige Ausrede", sagt John, der zwar nicht die Geduld verlieren will, aber natürlich über personelle Maßnahmen nachdenken wird.

Auf der Bank sind die so gut wie nicht vorhanden, folglich müsste sich der WSV anderweitig umschauen. "Vielleicht braucht die Mannschaft eine Hilfestellung von außen. Wir beobachten weiter den Markt", spricht John das Thema Neuzugänge an. Trainingsgast Tim Gorschlüter hat sich zunächst einmal Richtung spanische 2. Liga verabschiedet, um dort vorzuspielen, steht aber weiterhin mit John in Kontakt.

Vor dem nun anstehenden Heimspiel gegen Kickers Offenbach sieht John seine Aufgabe vor allem darin, Aufbauleistung zu betreiben. Die Situation ist ihm nicht unbekannt. "Beim 1. FC Köln habe ich so etwas mit den jungen Spielern permanent erlebt."