Event Großes Tennis bei den Krefeld Open
Krefeld · Zur 33. Auflage des Krefelder Traditionsturniers hagelt es Lob und Wertschätzung für die Turnierleitung und Atmosphäre.
Es ist der frühe Montagnachmittag als Harald Koglin im Vorzelt, das er an seinen Opel gebaut hat, die Tour de France verfolgt und ein Buch liest. Koglin ist Teilnehmer der „85 Plus“-Wertung bei den Krefeld Open, die auch in diesem Jahr vom Crefelder Tennis Club (CTC) ausgetragen werden. Seit mittlerweile 25 Jahren kommt der Gummersbacher jeden Sommer auf die Krefelder Anlage: „Es gibt ein Turnier, bei dem man dabei sein muss und das sind die Krefeld Open.“ Und so reist Koglin jedes Jahr aufs Neue mit seinem Opel an: „Viele Leute wundern sich, was hier alles reinpasst“, erklärt er grinsend und präsentiert einen Schrank, Kühlschrank und sogar eine Satellitenschüssel. Koglin ist in diesem Jahr einer von insgesamt vier Teilnehmern mit einem Alter von mindestens 85 Jahren, im Jahr 2011 gewann er das Turnier in der Altersklasse „Herren 65“.
Familiäre Atmosphäre und Tennis-Wettkämpfe bis ins hohe Alter
Seit dem 9. Juli und noch bis zum 16. Juli duellieren sich 244 Tennisspieler aus ganz Deutschland beim CTC. Auf sieben Plätzen finden Spiele aus den Wertungen „40 plus“ bis „85 plus“ statt. Für Harald Koglin ist eine alljährliche Teilnahme mittlerweile selbstverständlich: „Die Atmosphäre ist unglaublich familiär und harmonisch, das ist etwas ganz Besonderes.“ So gibt es beispielsweise nicht in jedem Spiel einen Schiedsrichter, lediglich einen Oberschiedsrichter, der auf Nachfrage hinzukommt. Für Turnierdirektor Horst Giesen sticht noch eine weitere Besonderheit heraus: „Wir haben den besten Service von allen Turnieren in Deutschland.“ Gemeinsam mit seiner Frau Monika organisiert Giesen das Turnier ehrenamtlich: „Sie ist um 7.30 Uhr die Erste, die kommt und geht um 22.30 Uhr als Letzte.“ Entsprechend gut sind die Rückmeldungen der Spieler: „Was besonders herausragend ist, ist die außergewöhnliche Liebenswürdigkeit, Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft und Zuvorkommenheit“, erklärte Herry Jacobs, Spieler der Wertung „Herren 70“, bereits im Nachgang an die letztjährigen Krefeld Open.
Seit dem ersten Turnier im Jahr 1991 haben rund 9 000 Teilnehmer an den Krefeld Open, die vom Deutschen Tennis-Bund die Einstufung S1 erhielten, teilgenommen. In diesem Jahr kommen die meisten Teilnehmer aus dem gesamten Bundesland Nordrhein-Westfalen und einige aus Krefeld und der näheren Umgebung: „Ansonsten haben wir viele Teilnehmer aus Süddeutschland und einige aus Hamburg“, erklärt Giesen. In der Vergangenheit kamen auch mal Spieler aus den Niederlanden, Luxemburg, Österreich und Italien.
Eine durchaus problematische Situation sei in diesem Jahr die Unterbringung der auswärtigen Spieler gewesen, erklärt Giesen. Durch die Hockey-U18-Europameisterschaft beim Crefelder HTC an der Hüttenallee, seien viele Krefelder Hotels ausgebucht gewesen. Kurzerhand organisierte Horst Giesen alternative Hotelunterbringungen.
Keine große Herausforderung sei dagegen das Wetter gewesen. Die besonders hohen Temperaturen in den letzten Tagen hätten laut Giesen kaum Auswirkungen auf die Turnierdurchführung gehabt: „Wir haben an jedem Platz zwei Eimer Wasser stehen und stellen jedem Spieler Wasser zur Verfügung, bisher ist nichts passiert.“ Lediglich ein Spiel musste bis Montagmittag aufgrund von Kreislaufproblemen aufgegeben werden. Auch die Unwetter am Sonntagnachmittag hielten den Spielbetrieb nur kurz auf. Für zwei Stunden waren alle Spiele unterbrochen, konnten im Anschluss aber recht schnell beendet werden: „Das Wasser ist unglaublich schnell von den Plätzen abgelaufen“, schildert Giesen seine Eindrücke.
Die ersten Finalspiele werden ab Freitag ausgetragen. Abseits des Platzes findet am Samstagabend eine Sommerparty unter dem Motto „Ein Turnier unter Freunden“ statt.