Deutsche Eishockey Liga Einbruch im zweiten Drittel: DEG verliert auch in Berlin

Düsseldorf · Wieder führt die DEG, wieder verliert sie den Faden und kassiert ein entscheidendes Tor in Unterzahl. Am Ende verliert sie 1:3 und steht nur noch auf Rang acht der Deutschen Eishockey Liga.

 DEG-Stürmer Victor Svensson im Zweikampf mit Berlins Mark Olver.

DEG-Stürmer Victor Svensson im Zweikampf mit Berlins Mark Olver.

Foto: Birgit Häfner

Das wäre natürlich eine Geschichte gewesen, hätte Alexander Barta sein 200. Tor in der Deutschen Eishockey Liga ausgerechnet in seiner Heimatstadt erzielt. Doch wie so oft in dieser Saison ging der gebürtige Berliner am Donnerstag leer aus. Nach 26 Spielen steht der DEG-Kapitän bei gerade mal vier Toren. Und so musste der 36-Jährige nach dem neuerlichen 1:3 bei den Eisbären Berlin zerknirscht ins TV-Mikrofon sagen: „Wenn du nur ein Tor schießt, wird es schwer, in Berlin zu gewinnen. In solchen Spielen müssen die Topspieler da sein.“ Was durchaus selbstkritisch war, Barta führt die erste Reihe der DEG als Mittelstürmer an.

Eben jene DEG ist nach exakt der Hälfte der Hauptrunde auf den achten Platz abgerutscht. Und da sie am Sonntag wegen des Handballspiels im Dome spielfrei hat, droht weiteres Ungemach in der Tabelle. Dabei war sie in Berlin gut gestartet. Luke Adam erzielte das frühe 1:0. Doch wie bereits am Sonntag in Straubing baute die DEG im zweiten Drittel ab. Plötzlich kamen die Berliner mit Tempo in die Düsseldorfer Zone. Den Gästen fiel meist nichts anderes ein, als den Puck über die Bande ins neutrale Eis zu dreschen. Entsprechend selten landete der bei einem Mitspieler, entsprechend selten gab es Entlastung.

14:5 lautete das Schussverhältnis im zweiten Abschnitt. Doch im Gegensatz zum Straubingspiel fiel der Ausgleich nicht. Weil die Eisbären zwar viel Scheibenbesitz hatten, die DEG sie aber meist außen hielt. Das sah nicht immer schön aus, war aber effizient. Gerade mal 27 Prozent der Berliner Schüsse kamen aus der gefährlichen Zone vor dem Tor. Und wenn doch etwas durchkam, war Mathias Niederberger da und ließ so gut wie keine Nachschüsse zu.

Schwäche in Unterzahl wird zum Problem

Lange dauerte es allerdings nicht mehr, bis der Ausgleich fiel. Und das, obwohl die DEG gut aus der zweiten Pause gekommen war. Doch dann erlebte Reid Gardiner einen katastrophalen Wechsel: Erst vertändelte er im Mitteldrittel den Puck, dann kam er vor dem eigenen Tor zu spät — 1:1. Fünf Minuten, ein Düsseldorfer Foul und ein Berliner Überzahlspiel später stand es auch schon 2:1. Das fünfte Spiel in Folge, in dem sich die DEG in Unterzahl nicht schadlos halten konnte. Bereits in Mannheim und Straubing war sie in Unterzahl entscheidend ins Hintertreffen geraten. In Berlin folgte der neueste Beweis, dass aus der ehemaligen Stärke (86,4 Prozent Erfolgsquote in den ersten 15 Spielen) eine Schwäche geworden ist (seitdem 73,7 Prozent). So stand am Ende die siebte Niederlage aus den jüngsten neun Spielen.

Das war besonders bitter, weil die Berliner ein direkter Konkurrent um einen Top-6-Platz sind. Zudem einer, der zuletzt dreimal in Folge verloren und dabei 16 Tore kassiert hatte. Doch selbst gegen die defensiv anfälligen Eisbären erspielte sich die DEG kaum Chancen. Marc Zanetti hatte vier Minuten vor Schluss noch eine. Doch im Gegenzug fiel das 3:1. Mehr passierte nicht mehr.