Deutsche Eishockey Liga DEG verliert in Nürnberg und rutscht ab
Düsseldorf · Auch ein starker Torhüter Hendrik Hane reicht nicht. Weil die DEG selbst nicht trifft, heißt es am Ende 0:3.
Es ist seit einigen Jahren guter Brauch bei Eishockey-Vereinen in aller Welt, einmal pro Saison einen so genannten „Teddy Bear Toss“ zu veranstalten. Da werfen die Fans im oder nach dem Spiel auf Kommando Stofftiere aufs Eis, die an Krankenhäuser oder Hilfsorganisationen gespendet werden. Auch in Nürnberg zählt das zum guten Brauch. Also flogen am Sonntagnachmittag wieder tausende Plüschtiere durch die Luft. Der krönende Abschluss eines gelungenen Tages für die Ice Tigers. 3:0 (0:0, 0:0, 3:0) hatten die gewonnen und waren auf Rang vier der Deutschen Eishockey Liga gesprungen. Vorbei an der DEG.
Als die Bären flogen, saßen die Düsseldorfer längst in der Kabine und grübelten über ihre dritte Niederlage aus den vier Spielen nach der Länderspielpause. Heraus kam die Erkenntnis, dass sie vieles besser gemacht hatten als am Freitag zuvor. Da durften mehr als 12 500 Zuschauer im Dome ein 6:5 über den ERC Ingolstadt bejubeln, doch das hatte am Ende eines derart wilden Spiels gestanden, dass Trainer Harold Kreis ernste Worte verlieren musste. „Defensiv schlampig“ habe sein Team gespielt, das sei in Nürnberg zu korrigieren. Und das tat sein Team auch, ließ den Gastgebern „wenig Raum“ und räumte „konsequent ab“, wie Kreis nachher lobte. Torhüter Hendrik Hane bedankte sich gar bei seinen Vorderleuten, die ihn „gut defensiv unterstützt“ und „nicht viele Chancen“ zugelassen hätten.
Der 19-jährige Hane pariert
25 Nürnberger Schüsse
Das war natürlich nur die halbe Wahrheit. Denn auch wenn die DEG den Nürnbergern das Leben schwer machte, kamen die Franken immer wieder zu Möglichkeiten. Und ebenso immer wieder scheiterten sie an Hane, der auch in seinem vierten DEL-Einsatz nicht wirkte wie ein 19 Jahre alter Liganeuling. „Überragend“, befand Stürmer Tobias Eder. Weil Hane 25 Schüsse parierte, darunter krachende aus nächster Distanz in Unterzahl oder Alleingänge. „Hendrik ist Wahnsinn. Der strahlt eine unfassbare Ruhe aus“, sagte der verletzte Marco Nowak, der dieser Tage am Oberschenkel operiert wurde und noch monatelang ausfallen wird.
Am Freitag hatte sich das Fehlen des Verteidigers noch sehr bemerkbar gemacht, am Sonntag schienen die neuen Verteidigerpaare besser aufeinander eingestellt zu sein. Das war auch im Vorwärtsgang zu sehen. „Wir hatten unsere Chancen“, sagte Kreis. Alexander Barta traf im zweiten Drittel den Pfosten. Später hatte Rihards Bukarts den Ausgleich auf dem Schläger. Doch im Nürnberger Tor stand ja immer noch der „sehr starke Treutle“ (Kreis), der Nationaltorhüter stand seinem Gegenüber in nichts nach.
Erst gegen Ende des zweiten Drittels neigte sich das Spiel in Richtung der Nürnberger, die sich immer wieder in der DEG-Zone festsetzten. Das Tor ließ allerdings bis knapp sieben Minuten vor Schluss auf sich warten — und fiel unter gütiger Mithilfe des Schiedsrichters, der erst Nicholas Jensen im Weg stand und den Puck dann in Richtung der Nürnberger kickte. Zwei schnelle Pässe und ein Schuss später stand es 1:0. Was Jensen wütend auf den Unparteiischen einreden ließ. „Ich war nicht glücklich darüber“, sagte der Däne hinterher, gab sich aber versöhnlich: „Er ist auch nur ein Mensch.“
Danach machte die DEG auf und fing sich zwei weitere Tore. Das 0:3 am Ende war natürlich zu hoch, aber die Niederlage ging in Ordnung. Jensen brachte es auf die ebenso simple wie einleuchtende Formel: „Um zu gewinnen, musst du Tore schießen.“ Und das tat die DEG nicht.