Eishockey DEG gewinnt wildes Spiel gegen Ingolstadt
Düsseldorf · Viel aufregender hätte der erste „Schools Day“ der Saison nicht laufen können: Zwar zeigt die DEG vor mehr als 12.500 Zuschauern im Dome selten hochklassiges Eishockey, feiert aber einen spektakulären Sieg.
Im zweiten Drittel kam Düssi endlich im Oberrang vorbei. Und dann war da etwas los: Aus allen Richtungen kamen die Kinder angerannt, drückten sich an den knapp zwei Meter großen Plüschlöwen oder klatschten mit ihm ab. Das Maskottchen der Düsseldorfer EG war für die Jüngsten unter den 12.517 Besuchern des „Schools Days“ eben deutlich interessanter als das Geschehen unten auf dem Eis.
Das soll nicht bedeuten, dass dort nichts los gewesen wäre. Ganz im Gegenteil: Selten gab es in der jüngeren Vergangenheit im Dome ein ähnlich wildes Eishockeyspiel wie das am Freitagabend zwischen der DEG und dem ERC Ingolstadt zu sehen. Weil es keine der beiden Abwehrreihen schaffte, die Ordnung zu halten. Weil die Torhüter keinen guten Tag erwischt hatten. Und weil die Stürmer besonders viel Zielwasser getrunken hatten. Elf Tore gab es zu sehen, aus Sicht der DEG stand es 6:5 (3:2, 1:2, 2:1).
Das bedeutete den ersten Sieg nach der Länderspielpause, damit stehen die Düsseldorfer nach 20 Spieltagen auf Rang vier der Deutschen Eishockey Liga. Und noch wichtiger: Der Vorsprung auf Rang sieben ist wieder auf fünf Punkte angewachsen. Das war genau das, was sich die DEG nach zuvor zwei Niederlagen versprochen hatte. Nur der Weg dahin war ungewöhnlich. Denn normalerweise ist die DEG keine Mannschaft, die den offenen Schlagabtausch sucht. Und wer Harold Kreis kennt, dürfte wissen, dass das auch am Freitag nicht geplant war.
Viele Umstellungen, viele Fehler
Allerdings war der Trainer wegen erneuter Ausfälle gezwungen, sein Team umzubauen. Gleich drei Sturmreihen sahen anders aus als zuletzt, auch ein Abwehrpaar war neu zusammengestellt — entsprechend selten stimmten die Abläufe, vor allem in der Rückwärtsbewegung.
Heraus kam das komplette Gegenteil vom Spiel wenige Tage zuvor gegen München. Da hatten die Zuschauer eine defensiv konsequente DEG erlebt, die kaum etwas zuließ. Am Ende hieß es gegen München zwar 1:2, doch der Auftritt gegen den Spitzenreiter war einer der besten der Saison, lediglich die Chancenverwertung wollte nicht zum Aufwand passen.
Das sah nun wieder ganz anders aus. Gleich der erste Angriff führte zum 1:0. Ausgerechnet durch Rihards Bukarts, der am Sonntag zuvor noch auf der Tribüne sitzen musste. Doch ruhiger wurde die Lage dadurch nicht. Jetzt ging es erst richtig los: Ausgleich Ingolstadt, erneute Führung DEG, kurz später sogar das 3:1, was die Gäste direkt mit ihrem zweiten Treffer konterten — alles im ersten Drittel.
Im Mittelabschnitt ging es ähnlich wild weiter: Nächster Schuss DEG, nächstes Tor. Danach waren wieder die Ingolstädter dran, die zweimal trafen. So ging es mit einem 4:4 ins letzte Drittel, in dem die DEG erneut das erste Tor erzielte. Fünf Minuten vor Schluss traf Max Kammerer zum 6:4, doch dieses Spiel war immer noch nicht vorbei, Ingolstadt kam noch mal heran und hatte in der letzten Minute sogar noch die Ausgleichschance. Doch der fiel nicht mehr. Am Ende jubelte die komplette Halle, auch alle Kinder. Düssi war längst Nebensache geworden.