Eishockey Das schmerzhafte Wochenende der DEG

Düsseldorf · Dem bitteren 1:2 gegen München folgt der lange Ausfall von Verteidiger Nowak.

Der verletzte Marco Nowak (2.v.l.) wird von Nicholas Jensen (l.) und Bernhard Ebner vom Eis gefahren. Die DEG muss viele Wochen auf den Verteidiger verzichten.

Foto: Birgit Häfner

Lachende Gesichter gab es bei der Düsseldorfer EG am späten Sonntagabend keine. Dabei hatte die Mannschaft um Kapitän Alexander Barta eine ihrer besten Saisonleistungen gezeigt. Doch die 1:2-Heimniederlage am 19. Spieltag der Deutschen Eishockey Liga gegen den souveränen Tabellenführer EHC München hatte letztlich nur für Frust statt für weitere Punkte gesorgt. Insbesondere das zweite Drittel wurde von den Profis als Knackpunkt in einer gutklassigen Begegnung angeführt. In diesem spielte die Mannschaft von Cheftrainer Harold Kreis den großen Titelkandidaten aus dem Süden phasenweise gegen die sprichwörtliche Wand — konnte zahlreiche Torchancen von hoher Qualität jedoch nicht nutzen.

Und so verrieten sowohl Bernhard Ebner als auch Tobias Eder bereits durch ihre Mimik in den Interviews, dass ihnen das Lob für diesen starken Auftritt angesichts des Null-Punkte-Wochenendes nach der Deutschland-Cup-Pause herzlich egal sei. „Es fällt einfach schwer, aus einer Niederlage etwas Positives zu ziehen“, sagte Verteidiger Ebner. Und Stürmer Eder, dem im 14. Spiel endlich sein erster Scorerpunkt im DEG-Trikot gelang, ergänzte: „Wir waren über weite Strecken dominant und hätten mehr als null Punkte verdient gehabt.“

Nowak wird am Dienstag operiert, Svensson fehlt zwei Wochen

Harold Kreis ärgerte sich genauso über den fehlenden Ertrag für die Tabelle wie seine Spieler, hob aber einen entscheidenden Aspekt hervor: „Wichtig ist, dass die Mannschaft eine Reaktion nach dem Wolfsburg-Spiel gezeigt hat“, erklärte der 60-Jährige und zog den Saisonauftakt aus dem September als „Mutmacher“ für die kommenden Aufgaben gegen Ingolstadt (Freitag, 19.30 Uhr, Rather Dome) und in Nürnberg (Sonntag, 14 Uhr) heran: „Wenn wir das in den kommenden Wochen so gestalten, wie nach den ersten beiden Saisonspielen gegen Bremerhaven und München, die wir auch verloren haben, dann geht es aufwärts.“ Sprach der Trainer und rang sich dabei dann doch noch ein Lächeln ab.

Alle Düsseldorfer Anhänger unter den 7064 Zuschauern im Dome hatten mit Freude registriert, dass sich die DEG nach einer ganz schwachen Vorstellung in Wolfsburg am vergangenen Donnerstag deutlich verbessert zeigte. „Wir hatten mehr Schnelligkeit. Am Puck, in den Beinen und in unserem Hirn. Wir haben schnellere Entscheidungen getroffen. Das hat unserem Spiel gut getan“, analysierte Ebner. 36:20 Torschüsse und ein Verhältnis von 32:20 bei den Bullys belegten das. Trotzdem überwog der Ärger über den verpassten, weil greifbaren Sieg gegen das derzeitige Überteam des ehemaligen Düsseldorfer Trainers Don Jackson.

Noch mehr als die verschenkten Punkte schmerzte die DEG aber der Verlust von Marco Nowak. Der Nationalmannschaftskapitän schied zu Beginn des Schlussdrittels mit einer Verletzung aus, nachdem ihn Münchens Jungstar John Peterka in die Bande gecheckt hatte. „Marco hat direkt gesagt, es sei kein Foulspiel gewesen“, sagte Ebner, der die Szene in der eigenen Zone nicht genau gesehen hatte. Die Diagnose kam am Montag: Nowak zog sich einen kompletten Muskel- und Sehnenabriss im rechten Oberschenkel zu. Der Verteidiger wird bereits am Dienstag operiert und steht den Rot-Gelben voraussichtlich sechs bis acht Wochen nicht zur Verfügung. „Marco hat bisher eine herausragende Saison gespielt. Sein Ausfall trifft uns hart“, wird Manager Niki Mondt in einer Vereinsmitteilung zitiert. Auch Stürmer Victor Svensson fehlt der DEG zwei Wochen. Der Schwede erlitt einen Muskelfaserriss im Oberschenkel.