Ermittler waren Mördern nach Köln-Bombe auf der Spur

Köln (dpa) - Nach dem Anschlag mit 22 Verletzten auf Türken in Köln 2004 waren die Ermittler - ohne es zu wissen - bereits auf der richtigen Spur. Es sei damals ein Team nach Nürnberg gereist, um zu prüfen, ob es Zusammenhänge zu den Morden an türkisch-stämmigen Ladenbesitzern gibt.

Das sagte der Kölner Oberstaatsanwalt Josef Rainer Wolf am Dienstag der dpa. Die Ermittler hätten damals aber keinerlei Zusammenhang feststellen können. So sei die Spur - wie mehrere hundert andere - erfolglos geblieben.

Wolf räumte ein, dass die Fahndungsbilder von den Verdächtigen in Köln vermutlich nicht mit bundesweiten Bilddateien von Rechtsextremisten verglichen worden seien. Schuld sei ein falsches Täterprofil gewesen: „Die Experten haben damals den Täter im regionalen Umfeld vermutet“, sagte Wolf. Aufgrund der Tatumstände - etwa der Nutzung von Fahrrädern - seien nur Rechtsextremisten aus dem Kölner Raum ins Visier genommen worden.

Aber auch die bundesweite Ausstrahlung des Falls in der TV-Sendung „XY... ungelöst“ habe keine Hinweise auf die untergetauchten Thüringer Neonazis erbracht, die vermutlich auf den Bildern zu sehen sind. Es seien allerdings auch keine Hinweise der Thüringer Sicherheitsbehörden erfolgt, dass untergetauchte Neonazis dort bereits mit Bomben vergleichbarer Bauart hantiert hatten. „Das hätte uns natürlich weitere Anhaltspunkte geliefert“, sagte Wolf.