Zeitung: Beate Zschäpe will auspacken
Stuttgart (dpa) - Die im Zusammenhang mit der bundesweiten Neonazi-Mordserie inhaftierte mutmaßliche Rechtsextremistin Beate Zschäpe will nach Informationen der „Stuttgarter Nachrichten“ (Mittwoch) an diesem Mittwoch eine umfassende Aussage machen.
„Sie will auspacken und berät sich deshalb mit ihrem Anwalt“, zitierte das Blatt einen Beamten aus Ermittlerkreisen. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe wollte das auf Anfrage am Dienstag nicht kommentieren.
Der Bundesgerichtshof hatte am Wochenende Haftbefehl gegen die 36-Jährige wegen dringenden Verdachts der Gründung der Thüringer Neonazi-Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) erhoben. Seither sitzt sie in Untersuchungshaft. Sie soll zusammen mit ihren ehemaligen Mitstreitern Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos die Neonazi-Vereinigung gegründet haben und für die Terrorserie in den vergangenen Jahren verantwortlich sein.
Die beiden Männer hatten sich am 4. November nach einem Banküberfall in Eisenach das Leben genommen. Die Inhaftierte ist für die Ermittler deshalb eine Schlüsselfigur bei der Aufklärung der Verbrechensserie. Ob sie bei einer umfassende Aussage in den Genuss einer Kronzeugenregelung kommt und deshalb mit einer milderen Strafe rechnen kann, blieb am Dienstag offen.