Aktienmarkt am Mittag: Deutsche Indizes uneinheitlich

Spekulationen auf Zinssenkungen seitens der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank stützten den Markt und bremsten die Talfahrt vom Morgen.

Frankfurt/Main (dpa). Hoffnungen auf Zinssenkungen derNotenbanken haben die Stimmung am deutschen Aktienmarkt am Dienstagnach dem vorläufigen Scheitern des US-Rettungspakets merklichaufgehellt.

Der DAX stand zum Mittag nur noch um 0,71 Prozent im Minusbei 5766 Punkten, nachdem er zunächst bis auf 5658 Punkte gefallen war. Die Nebenwerte schafften es sogar wieder ins Plus. Der MDAX stieg um1,04 Prozent auf 6891 Punkte. Der TecDAX gewann 1,32 Prozent auf 684Punkte.
„Spekulationen auf Zinssenkungen seitens der Europäischen Zentralbankund der US-Notenbank haben den Markt gestützt, so dass der DAX entgegenden Erwartungen am Morgen doch nicht steil auf Talfahrt gegangen ist.Eine echte Entwarnung gibt es aber nicht und die Lage bleibt sehrangespannt“, sagte ein Händler. „Man muss zurzeit von Tag zu Tagreagieren, anders geht es nicht, denn so eine Situation gab es nochnie.“

Nach der Ablehnung des US-Rettungsplans für notleidende Banken imRepräsentantenhaus hatten Börsianer ähnlich großen Kursverlusten wie anden anderen internationalen Börsen erwartet.

Aktien aus dem Finanzsektor wurden weiter verkauft. Commerzbank-Papiere verloren 4,52 Prozent auf 10,455 Euro, zeitweise waren sie aberbis auf 9,01 Euro gefallen. „Die Sorgen über die Tochter Eurohypo nachden Problemen der Hypo Real Estate am Vortag belasten weiter. Hinzukommt der Kauf der Dresdner Bank und daraus entstehende möglicheKonsequenzen“, sagte ein Händler.

Die Papiere der Hypo Real Estate(HRE) setzten allerdings zur Gegenbewegung an und stiegen um 25,28Prozent auf 4,41 Euro. Zum Wochenauftakt waren sie um rund 70 Prozenteingebrochen. Die Bundestagsfraktionen beraten am Dienstag inSondersitzungen über die 35-Milliarden-Euro-Bürgschaft des Bundes, diedem Immobilienfinanzierer aus München wieder auf die Beine helfen soll.